Die Weihnachtsbeleuchtung in Lindenberg gibt es seit Mitte der 70er-Jahre. Dutzende Sterne erhellen die Straßen der Stadt.
Bild: Nicki Krammel
Die Weihnachtsbeleuchtung in Lindenberg gibt es seit Mitte der 70er-Jahre. Dutzende Sterne erhellen die Straßen der Stadt.
Bild: Nicki Krammel
Soll es in Lindenberg in diesem Jahr eine Weihnachtsbeleuchtung geben? Und wenn ja – in welchem Umfang? Diese Fragen lagen nun im Stadtrat auf dem Tisch. Eine Woche vor der Sondersitzung am 4. Oktober, in der es neben dem Bürgerentscheid auch um Energiethemen gehen wird, wollte die Verwaltung von den Fraktionen ein „Stimmungsbild“ einholen, wie es Hauptamtsleiter Michael Schlachter formulierte. Hintergrund ist angesichts der allgemeinen Versorgungslage mit Energie das Thema Stromeinsparungen.
Einen Beschluss gab es nicht, dafür aber eine Tendenz: „Mit einer Reduzierung könnten sich die meisten abfinden“, fasste Bürgermeister Eric Ballerstedt zusammen.
In der Brust der CSU-Fraktion schlagen zwei Herzen, sagte deren Sprecherin Hanni Windhaber. Die CSU möchte „nicht ganz krass Nein“ zur Weihnachtsbeleuchtung sagen – plädiere allerdings für einen reduzierteren Umfang, zum Beispiel eine Abschaltung um 22 Uhr oder 23 Uhr auf den Straßen. Auch der Weihnachtsbaum auf dem Stadtplatz könnte ja kleiner ausfallen, mit LED versehen und weniger beleuchtet werden.
Als Reaktion auf die Energiekrise schalten einige Gemeinden im Westallgäu auch ihre Straßenlaternen früher aus. Eine Überischt dazu finden Sie hier.
Auch bei den Freien Wählern gebe es „verschiedene Meinungen“, sagte Sprecher Florian Weber. Die Beleuchtung ganz wegzulassen „wäre schade“, allerdings könnte man Umfang und Dauer möglicherweise reduzieren. Sein Fraktionskollege Gerhard Mahler schlug vor, die Sterne nach Weihnachten früher abzumontieren.
Die Fraktion SPD/ULLi findet, die Stadt solle „als Vorbild vorangehen“, sagte Daniel Schröder. Man müsse sich solidarisch mit allen Energiesparern zeigen. Die Grünen haben laut Jürgen Lau das Thema „noch nicht voll diskutiert“, tendieren allerdings dazu, die Weihnachtsbeleuchtung sogar ganz wegzulassen.
Alexander Eisenmann-Mittenzwei (CSU) sprach sich für die Weihnachtsbeleuchtung aus – als positives Signal in eher düsteren Zeiten. „Der Gesellschaft tut es gut, wenn man nicht nur schwarz sieht. Diese paar LEDs sollten wir uns leisten und dafür an einem anderen Ende sparen.“
Lesen Sie dazu auch: Soll die Weihnachtsbeleuchtung in Kempten reduziert werden? Das sagen Leser
Die Weihnachtsbeleuchtung in Lindenberg gibt es seit Mitte der 70er-Jahre. Eingeführt hatten sie Kaufleute. Der Werbering und seine Nachfolgeorganisation, die Leistungsgemeinschaft, kümmern sich bis heute darum. Mehr als 100 Sterne erleuchten in der Vorweihnachtszeit die wichtigsten Straßen der Stadt, welche den Strom bezahlt.