Der Landkreis Lindau ist nach wie vor weit von der angepeilten 7-Tage-Inzidenz von 50 entfernt.
Bild: Radek Petrácek/dpa (Symbol)
Der Landkreis Lindau ist nach wie vor weit von der angepeilten 7-Tage-Inzidenz von 50 entfernt.
Bild: Radek Petrácek/dpa (Symbol)
Schulen und Pflegeheime sind in der zweiten Welle der Pandemie Treiber des Infektionsgeschehens im Landkreis. Das hat sich in dieser Woche bestätigt: Acht Schulen sind mittlerweile von Infektionen betroffen und auch fünf Pflegeeinrichtungen. Parallel steigen die Fallzahlen weiter. Das Landratsamt spricht von einer „großen Betroffenheit in den Alten- und Pflegeheimen“. Mehr als 1000 Menschen befinden sich aktuell in Quarantäne. (Aktuelle Entwicklungen zur Corona-Lage im Allgäu und der Welt gibt es in unserem Newsblog.)
Der Landkreis ist nach wie vor weit von der angepeilten 7-Tage-Inzidenz von 50 entfernt. Mit einem Wert von fast 250 bewegt sich der Kreis im dunkelroten Bereich. In der Vorwoche hatte das Gesundheitsamt weniger Probleme, Infektionsketten nachzuvollziehen. Das hat sich aktuell wieder geändert. „Es wird diffuser“, sagt das Landratsamt über das Infektionsgeschehen. Sprich: es gibt wieder viele unterschiedliche Herde, Infektionswege lassen sich weniger leicht nachvollziehen.
Nach wie vor ein Brennpunkt sind die Pflegeeinrichtungen im Landkreis. Mittlerweile sind fünf von Infektionen betroffen. Auch drei der vier neuesten Corona-Opfer haben laut Landratsamt in einem Heim gelebt. Zudem müssen laut Landratsamt mehrere Bewohner von Pflegeheimen intensivmedizinisch behandelt werden.
In den beiden Kliniken im Landkreis sind laut Intensivregister noch drei der zwölf Betten auf den Intensivstationen frei. Drei Covid-19-Patienten werden dort behandelt, davon zwei beatmet. Insgesamt werden nach Informationen des Landratsamtes derzeit 21 Personen aus dem Landkreis in Krankenhäusern behandelt, davon etwa ein Drittel in Schwerpunktkliniken oder anderen Häusern außerhalb des Landkreises. (Wie die Intensivbetten im gesamten Allgäu belegt sind, erfahren Sie hier.)
Das breite Infektionsgeschehen mit einer großen Zahl an Menschen in Quarantäne ist auch ein Grund, weshalb am Testzentrum in Lindau Hochbetrieb herrscht. Dort ließen sich in dieser Woche mehr als 1600 Menschen testen, allein am Donnerstag 355. In der ersten Dezemberwoche waren es nicht einmal halb so viele.
Mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks hat das Landratsamt in der vergangenen und in dieser Woche zwei Impfzentren aufgebaut – eines in der FOS-Turnhalle in Lindau und eines am Nadenberg in Lindenberg. Wann dort die Arbeit beginnt, ist noch unklar. Das Landratsamt will erst mit mobilen Teams die besonders gefährdeten Bewohner in Alten- und Seniorenheimen sowie das Pflege- und medizinische Fachpersonal impfen. Das soll geschehen, „sobald der Impfstoff verfügbar ist“. Erst dann werde der Betrieb in den Zentren aufgenommen.