Die Fotos sprechen für sich: Der an einem Haken hängende Wels überragt selbst groß gewachsene Männer deutlich. Manche Medien sprechen gar von einem „Monsterfang“. Franz Blum hat einen 2,20 Meter langen und 68 Kilogramm schweren Wels aus dem Bodensee geholt. Und: Es war nicht der erste große Räuber, den der Vorarlberger gefangen hat.
Franz Blum ist Berufsfischer in Fussach. Täglich fährt er hinaus auf den Bodensee. Vor allem Felchen, Barsche, Hechte, Zander, Aal und Welse landen in seinen Netzen. Die Fische kommen im Restaurant der Familie namens „Fränzles“ auf den Teller der Gäste. Den Fang des 2,20 Meter langen Raubfisches bezeichnet er als „Zufall“. Zu dieser Jahreszeit sei ein solcher Fang selten, sagte er gegenüber vol.at. Der Fisch hatte sich in einer Reuse verfangen. Dadurch habe er ihn leicht herausziehen können. Blum hat den Fisch bereits verarbeitet. Das Rückenfilet hat er im „Fränzles“ verkauft. Die anderen Stücke hat er gebeizt und geräuchert.
Nicht Blums erster Fischfang im Bodensee, der für Schlagzeilen sorgt
Für Blum war es nicht der erste Fang, mit dem er für Schlagzeilen gesorgt hat. Im vergangenen Jahr hat er noch ein stattlicheres Tier aus dem Bodensee gezogen: Der Wels damals hatte eine Länge von 2,45 Meter - dachte Blum erst. Tatsächlich war der Raubfisch 2,72 Meter lang, wie ein Fachmann feststellte, als er das Tier präparierte. Seit einiger Zeit hängt er an einer Wand im „Fränzles“, neben deutlich kleineren Hechten und anderen Bodenseefischen. „Man hätte ihn schon essen können“, erklärte Blum zu dem 100-Kilo-Fang. Doch er entschied sich dagegen. Es sei unklar gewesen, wie gut der Räuber geschmeckt hätte, da er wahrscheinlich einen hohen Fettanteil hatte.
Bilderstrecke
Mit diesen Tieren schwimmen Sie in unseren Flüssen und Seen
Sie baden im Sommer gerne in Seen und Flüssen? Dann sind Sie nicht allein. Denn unter Ihnen tummeln sich jede Menge tierischer Bewohner. Welche Tiere leben in unseren Gewässern? Hier ein kleiner, unvollständiger Überblick über Ihre Begleiter im Wasser.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Sie baden im Sommer gerne in Seen und Flüssen? Dann sind Sie nicht allein. Denn unter Ihnen tummeln sich jede Menge tierischer Bewohner. Welche Tiere leben in unseren Gewässern? Hier ein kleiner, unvollständiger Überblick über Ihre Begleiter im Wasser.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Wenn Ihnen beim Baden ein solcher Flusskrebs begegnet, freuen Sie sich: Diese Tiere - hier ein Exemplar aus den Hinanger Bach zwischen Weiler und Sonthofen - sind nur in sauberem Wasser zu finden.
Bild: Christine Kindt/Archiv
Wenn Ihnen beim Baden ein solcher Flusskrebs begegnet, freuen Sie sich: Diese Tiere - hier ein Exemplar aus den Hinanger Bach zwischen Weiler und Sonthofen - sind nur in sauberem Wasser zu finden.
Bild: Christine Kindt/Archiv
Flusskrebse - hier einer im Moosbach in Lindenberg - sind Einzelgänger und Allesfresser. Aber für Menschen sind sie ungefährlich.
Bild: Caroline Mittermeier
Flusskrebse - hier einer im Moosbach in Lindenberg - sind Einzelgänger und Allesfresser. Aber für Menschen sind sie ungefährlich.
Bild: Caroline Mittermeier
Vom kleinen Krebs zum Riesenfisch: Im Oktober 2018 fing eine Anglergruppe einen Wels mit einer Länge von 2,53 Meter in einem Baggersee in der Nähe von Elchingen.
Bild: Black Cat Team
Vom kleinen Krebs zum Riesenfisch: Im Oktober 2018 fing eine Anglergruppe einen Wels mit einer Länge von 2,53 Meter in einem Baggersee in der Nähe von Elchingen.
Bild: Black Cat Team
Ein Fang aus dem Schmuttersee im Ostallgäu: Sportfischer Thomas Krulc (rechts) aus Kempten holte dort innerhalb von 24 Stunden gleich zwei Riesen-Welse aus dem Wasser. Das Foto zeigt Krulc mit seinem Anglerfreund Sven Hinze aus Hamburg.
Bild: Stefan Fichtl
Ein Fang aus dem Schmuttersee im Ostallgäu: Sportfischer Thomas Krulc (rechts) aus Kempten holte dort innerhalb von 24 Stunden gleich zwei Riesen-Welse aus dem Wasser. Das Foto zeigt Krulc mit seinem Anglerfreund Sven Hinze aus Hamburg.
Bild: Stefan Fichtl
Der Wels ist der größte Süßwasserfisch Europas und kann weit über 100 Kilo schwer werden. Im Bodensee wurden schon mehrere Tiere mit stattlichen Längen gefangen. Und: Es kann tatsächlich mal vorkommen, dass der Raubfisch Menschen mit Nahrung verwechselt und zuschnappt. Solche - äußerst selt...
Bild: Bernd Wüstneck/dpa
Der Wels ist der größte Süßwasserfisch Europas und kann weit über 100 Kilo schwer werden. Im Bodensee wurden schon mehrere Tiere mit stattlichen Längen gefangen. Und: Es kann tatsächlich mal vorkommen, dass der Raubfisch Menschen mit Nahrung verwechselt und zuschnappt. Solche - äußerst selt...
Bild: Bernd Wüstneck/dpa
Auch der Hecht (im Bild oben neben drei Karpfen) ist ein Raubtier. Hechte sind im Schnitt 50 bis 100 Zentimeter lang und halten sich Flüssen, Bächen und Seen gerne in Ufernähe auf.
Bild: Matthias Hiekel, dpa
Auch der Hecht (im Bild oben neben drei Karpfen) ist ein Raubtier. Hechte sind im Schnitt 50 bis 100 Zentimeter lang und halten sich Flüssen, Bächen und Seen gerne in Ufernähe auf.
Bild: Matthias Hiekel, dpa
Hechte sind in den Seen der Region häufig anzutreffen, im Alat- und Alpsee ebenso wie etwa im Forggensee oder im Hopfensee.
Bild: Wolfram Steinberg, dpa (Archiv)
Hechte sind in den Seen der Region häufig anzutreffen, im Alat- und Alpsee ebenso wie etwa im Forggensee oder im Hopfensee.
Bild: Wolfram Steinberg, dpa (Archiv)
Huch - ein Huchen. Dieser stattliche 1,18 Meter lange Fisch wurde in der Iller gesichtet - und durfte nach der Zählung natürlich wieder ins Wasser. Huchen, auch Donaulachs oder Rotfisch genannt, leben vor allem in der Donau und ihren Nebenflüssen, und sind vom Aussterben bedroht.
Bild: privat
Huch - ein Huchen. Dieser stattliche 1,18 Meter lange Fisch wurde in der Iller gesichtet - und durfte nach der Zählung natürlich wieder ins Wasser. Huchen, auch Donaulachs oder Rotfisch genannt, leben vor allem in der Donau und ihren Nebenflüssen, und sind vom Aussterben bedroht.
Bild: privat
Aale können bis zu 1,30 Meter lang und mehrere Kilo schwer werden. Die schlangenförmigen Fische sind in den Gewässern des Allgäus zu finden, gelten aber als vom Aussterben bedroht.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Aale können bis zu 1,30 Meter lang und mehrere Kilo schwer werden. Die schlangenförmigen Fische sind in den Gewässern des Allgäus zu finden, gelten aber als vom Aussterben bedroht.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Ringelnattern leben meist in der Nähe von Gewässern und können einem auch im Allgäu durchaus mal im Wasser begegnen. Aber keine Angst: Ringelnattern sind für Menschen völlig ungefährlich.
Bild: Thomas Warnack, dpa
Ringelnattern leben meist in der Nähe von Gewässern und können einem auch im Allgäu durchaus mal im Wasser begegnen. Aber keine Angst: Ringelnattern sind für Menschen völlig ungefährlich.
Bild: Thomas Warnack, dpa
Und auch dieser Fisch ist in den Allgäuer Seen zu finden: Karpfen können über 40 Kilo schwer werden. Sie ernähren sich von Insektenlarven, Schnecken und Würmern und werden gerne als beliebter Speisefisch in Teichen gezüchtet. Für Menschen sind sie absolut ungefährlich.
Bild: Moritz Frankenberg (Archivfoto)
Und auch dieser Fisch ist in den Allgäuer Seen zu finden: Karpfen können über 40 Kilo schwer werden. Sie ernähren sich von Insektenlarven, Schnecken und Würmern und werden gerne als beliebter Speisefisch in Teichen gezüchtet. Für Menschen sind sie absolut ungefährlich.
Bild: Moritz Frankenberg (Archivfoto)
Der 2,72-Meter-Wels war vermutlich der größte Fisch, der jemals im Bodensee gefangen wurde. Jedenfalls sind keine größeren Exemplare bekannt. Anders als beim aktuellen Fall, war der Fang dieses raubfisches für Blum mit großen Anstrengungen verbunden. Den 2,72-Meter-Wels zog er zusammen mit einem Kollegen ins Boot, der damals zufällig mit auf dem See war. Am Weltrekord der geangelten Welse schrammte das Exemplar allerdings knapp vorbei: Ein französischer Angler hat vor drei Jahren einen 2,74 Meter langen Wels gefangen.
Welse sind die größten Süßwasserfische in Mitteleuropa. Sie ernähren sich von anderen Fischen, aber auch kleineren Säugetieren und Wasservögeln. Die Räuber können 60 Jahre alt werden. Dabei sollen sie eine Länge von bis zu drei Metern erreichen.
Künftig mehr große Raubfische im Bodensee
Blum nimmt an, dass künftig noch öfter große Raubfische aus dem Bodensee geholt werden. Viele Fachleute rechnen angesichts des Klimawandels mit höheren Temperaturen im See. Die kämen dem Raubfisch entgegen. Tatsächlich vergeht mittlerweile kaum ein Jahr, in dem kein Zwei-Meter-Wels aus dem See geholt wird. So hat der Nonnenhorner Fischer Bernd Kaulitzki im vergangenen Jahr wenige Tagen vor Blum einen 2,24 Meter langen Wels gefangen und an ein Restaurant verkauft.
Selbst wenn die Zahl der großen Räuber im Bodensee tatsächlich steigen sollte, müssen sich Schwimmer keine Sorgen machen. Der Raubfisch meidet Menschen. Immer wieder gibt es zwar Berichte von Hunden, die in Mägen von Welsen gefunden wurden. Die Tiere waren allerdings schon tot, bevor sie der Raubfisch verschlungen hat.