Adrian Philipp wird im Sommer neuer Trainer beim SV Eglofs.
Bild: Josef Kopf
Adrian Philipp wird im Sommer neuer Trainer beim SV Eglofs.
Bild: Josef Kopf
Der SV Eglofs stellt frühzeitig die Weichen für die sportliche Zukunft und holt einen neuen Trainer mit klangvollem Namen: Adrian Philipp (36) wird in der neuen Saison beim Kreisligisten an der Seitenlinie stehen. Er tritt die Nachfolge von Florian Kirchmann an, der das Amt seit Sommer 2018 bekleidet.
„Das ist keine Entscheidung gegen Flori, sondern für etwas Neues. Wir sind absolut zufrieden mit seiner Arbeit. Aber man muss auch in einem Dorfverein ab und an für die Entwicklung der jungen Spieler neue Impulse setzen“, sagt Sportlicher Leiter Oliver Nowak gegenüber unserer Redaktion. Zugleich betont er, dass bis zum Ende der Saison weiterhin kein Blatt zwischen dem Verein und dem Noch-Trainer passen werde. „Wir wollen die Rückrunde gemeinsam positiv zu Ende bringen.“ Eglofs steht derzeit auf dem zehnten Tabellenplatz.
Ähnlich äußert sich auch Kirchmann. Nach drei Jahren etwas auf der Trainerposition zu ändern, „das ist völlig legitim“, sagt Kirchmann. Zumal, wenn ein Mann wie Adrian Philipp auf dem Markt sei. „Wenn du den bekommen kannst, dann ist das schon ein Brett. Eine absolute Top-Verpflichtung“, sagt der 44-Jährige aus Stiefenhofen.
Philipp hat in der Saison 2013/14 seine Trainerkarriere beim Verbandsligisten TSV Berg gestartet, für den er auch selbst als Mittelfeldspieler Regie geführt hatte. Von 2016 bis 2020 war er für den FC Wangen als Verbandsliga-Coach tätig. Seit Sommer war er vereinslos. Dass er nun zu einem unterklassigen Klub geht, hat etwas damit zu tun, dass er seinen Aufwand reduzieren wollte. „Für mich kam nur noch eine Aufgabe in der direkten Umgebung von meinem Wohnort Wangen in Frage, daher gab es gar nicht mehr so viele Optionen“, sagt der Realschullehrer.
„Der SV Eglofs hat eine coole Truppe mit vielen jungen Spielern, da habe ich richtig Bock drauf. Ich komme aus einem Dorfverein und freue mich schon auf das Drumherum“, sagt Philipp. Mit den Argenbühlern will er in der Kreisliga A oben mitspielen und auch in Richtung Bezirksliga schielen.
Mithelfen soll dabei ein alter Bekannter: Stürmer Mario Vila Boa wechselt jetzt im Winter schon zum SV Eglofs – und zwar vom FC Wangen. Der 31-Jährige hat in Eglofs ein Haus gebaut und sich deshalb entschlossen, nach seinem Umzug dort auch Fußball zu spielen. Als er seinen Passantrag im Oktober unterschrieben hatte, war Philipp noch kein Thema bei den Grün-Gelben.
Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählt Kirchmann, dass er selbst im Vorjahr bereits überlegt hatte, als Trainer in Eglofs aufzuhören, weil er bei seinem Arbeitgeber in die erweiterte Geschäftsleitung aufgerückt ist. „Es hat sich einiges getan in Sachen Verantwortung und Erreichbarkeit“, sagt er. Insofern passe das jetzt alles auch ganz gut zusammen. „Trotz Corona war das beim SV Eglofs eine absolute Top-Zeit, in der viele Freundschaften entstanden sind. Die grün-gelbe Familie ist echt cool“, betont der 44-Jährige, der zuvor den TSV Stiefenhofen, SV Maierhöfen II und FC Sulzberg 1b gecoacht hat.
Wie es mit ihm selbst weitergeht und ob er direkt wieder ein neues Amt übernimmt, „steht in den Sternen“, sagt Kirchmann. An Angeboten wird es dem C-Lizenz-Inhaber, der auch in Richtung Oberallgäu sehr gut vernetzt ist, aber sicher nicht mangeln. „Die eine Tür geht zu, dafür gehen andere auf“, sagt er.
Im Moment könne ohnehin niemand seriös sagen, wann wieder Fußball gespielt wird. „Das kann im April sein, im Mai – oder in dieser Saison gar nicht mehr“, sagt er und ergänzt: „Ich glaube nicht, dass der Fußball und der Vereinssport an oberster Stelle stehen. Erst einmal kommen Schulen, Einzelhandel und die Gastronomie.“