Die Kindergärten im Landkreis Lindau müssen wegen der hohen Corona-Zahlen in der Woche vor Ostern schließen.
Bild: Monika Skolimowska, dpa (Symbolbild)
Die Kindergärten im Landkreis Lindau müssen wegen der hohen Corona-Zahlen in der Woche vor Ostern schließen.
Bild: Monika Skolimowska, dpa (Symbolbild)
Die Kindertagesstätten im Landkreis Lindau bleiben nächste Woche, der Woche vor Ostern, zu. Grund ist die hohe Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag: Sie lag mit 123,2 über der Marke von 100 (Stand: 26. März).
Der Freitag ist der entscheidende Tag für Schulen und Kindertagesstätten. Liegt der Coronawert an diesem Tag über 100, fallen Präsenzunterricht und Betreuung in der folgenden Woche aus.
Für Schulen hat das diesmal keine Auswirkungen. Am Montag (29. März) beginnen die Osterferien in Bayern. Dagegen wird es in Kindertagesstätten, -pflegeeinrichtungen und organisierten Spielgruppen nur eine Notbetreuung geben. Heißt: Es werden nur die Kinder aufgenommen, deren Eltern eine Betreuung nicht anderweitig sicherstellen können.
Anders als in anderen Regionen sind Schulen und Kindertagesstätten im Landkreis Lindau allerdings nicht die Haupt-Infektionstreiber. Betroffen sind nur jeweils eine Schule und ein Kindergarten, dazu zwei Einrichtungen für Jugendliche.
Dagegen kommt es laut Landratsamt vermehrt in Unternehmen und in Familien zu Infektionen. Zudem spricht die Behörde auf Nachfrage von vielen Einzelfällen.
Dabei wird das Infektionsgeschehen von der britischen Virusmutation bestimmt: Von insgesamt 103 positiven Tests in dieser Woche sind 61 auf diese Virusvariante zurückzuführen.
Nach wie vor um Geduld bitten muss das Landratsamt alle Bürger in Sachen Impfungen. Drei Monate nach deren Start im Landkreis geht es weiter nur langsam voran. „Derzeit stehen uns leider nicht genügend Impfdosen zur Verfügung“, heißt es – wie seit Wochen – seitens der Behörde.
Deshalb sind auch nach wie vor nicht alle Bürger, die in Priorität 1 eingeordnet sind, geimpft. Das hat allerdings auch noch andere Gründe: Nach Angaben der Behörde melden sich immer noch täglich Bürger über 80 Jahre, die einen Termin wollen. Zudem wollen einige Menschen aus dieser Altersgruppe sich lieber bei ihrem Hausarzt impfen lassen.
Nicht höher wird das Impftempo in der kommenden Woche sein. Da sind dem Landratsamt 1450 Dosen angekündigt – 1150 von Biontech/Pfizer, 100 von Moderna und 200 von AstraZeneca. Während der Stoff des britisch-schwedischen Herstellers an vielen Orten liegen bleibt, ist das im Landkreis nicht in größerem Umfang der Fall. Er werde bei Impfungen aber vereinzelt abgelehnt, sagt das Landratsamt auf Nachfrage. Zudem gebe es auch Absagen ohne Angabe von Gründen. „Für eine verlässliche Aussage müssten wir eine größere Fallmenge haben“, sagt Sprecherin Sibylle Ehreiser. Fakt sei aber: „Bei uns bleibt keine Impfstoffdosis übrig, auch nicht vom Hersteller AstraZeneca.“
Insgesamt haben 4439 Bürger zwei Impfungen bekommen, das sind 5,5 Prozent der Kreisbevölkerung. Erstimpfungen hat es insgesamt 9601 gegeben – das entspricht 11,7 Prozent. Mit beiden Werten liegt der Landkreis allgäuweit an der Spitze und weit über dem Bundesdurchschnitt (Stand: 26. März).
Stark genutzt wird weiter die Teststation in Bösenreutin. Insgesamt wurden dort bislang 45.186 PCR-Tests durchgeführt. Möglich ist das ohne Anmeldung.
Am Samstag, 27. März, startet dort auch ein Probebetrieb mit Antigen-Schnelltests. Dafür ist allerdings eine Anmeldung nötig.