„Hier ist es“, ruft die fünfjährige Carina und drückt ihre Nase gegen das Schaufenster. Ihre Freundin Johanna wirft auch einen Blick hinein in die Buchhandlung Netzer. „Ich will auch etwas sehen“, ruft ihr Bruder Raphael aus dem Kinderwagen. Gemeinsam mit ihrer Mama Melanie Hunner, Tante Nancy Hödel und Cousine Rosalie sind sie heute auf Entdeckungstour durch die Lindenberger Innenstadt. Die Stadtbücherei hat in einigen Schaufenstern eine Bilderbuchgeschichte versteckt. „Ein Krokodil im Badesee?“ heißt die Geschichte von Karin Gruß und Dorota Wünsch, die sich zwischen Schuhen, Fernsehgeräten, Blumen, Kleidung und Spielsachen versteckt.
Lageplan hilft beim Finden der Stationen
Los geht es an der Stadtbücherei. Hier finden die Familien das erste Bild und einen Plan mit den weiteren Stationen. Melanie Hunner inspiziert den gezeichneten Lageplan. Die Geschäfte haben Nummern bekommen, damit die Geschichte in der richtigen Reihenfolge erzählt werden kann. „Das nächste Bild ist gleich da vorne. Schaut mal, ob ihr es findet“, sagt Hunner, und die Mädchen und Buben stürmen los.
„Der Mann hat gar keine Badehose mehr“, fällt der sechsjährigen Johanna auf. Und auf dem nächsten Bild sieht Carina, dass eine Sonnenbrille fehlt. War da etwa ein Krokodil am Werk? Neugierig studieren die Kinder die Bilderbuchseite, auf der ein gut besuchter Badesee zu sehen ist, und sie entdecken jede Menge Spannendes. „Warum hat der Mann ein Tuch um den Kopf?“, fragt die dreijährige Rosalie. „Vielleicht hat er Zahnschmerzen“, vermutet Nancy Hödel. „Oder es ist ihm zu heiß“, sagt Melanie Hunner. Immer mehr Dinge verschwinden vom Badesee. Die Kinder überlegen, wie die Geschichte wohl weitergeht. „Vielleicht bringt das Krokodil alles wieder zurück“, überlegt Carina. „Und legt es auf einen Haufen“, ergänzt Johanna.
Spaß für Familien: jederzeit und draußen
Die Idee für den Bilderbuchspaziergang kommt ursprünglich aus den USA, sagt Gisela Dobler von der Stadtbücherei. „Wir wollten etwas für Familien anbieten, das jederzeit und draußen gemacht werden kann.“, Darauf aufmerksam geworden sind die Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei über einen regelmäßigen Austausch mit anderen Büchereien.
An der letzten Station beim Schuhhaus Karg ist die Überraschung bei den Kindern groß. Carina und Johanna recken ihre Köpfe, die Kleineren werden nach oben gehoben, damit sie das Bild genau betrachten können. „Das hätte ich nicht gedacht“, sagt Carina. Ihre Freundin Johanna nickt zustimmend.
Noch die ganzen Sommerferien können Familien sich auf Bilderbuchsuche durch die Lindenberger Innenstadt begeben. Daher wird das Ende der Geschichte an dieser Stelle natürlich nicht verraten.
Den Kindern hat die Geschichte gut gefallen. „Sie hätte ruhig etwas länger sein dürfen“, findet Melanie Hunner. Da stimmen die Mädchen und Buben zu. Sehr gut gewählt finden alle die Endstation am Schuhhaus Karg, denn direkt daneben gibt’s Eis. Und das haben sich jetzt alle kleinen Entdeckerinnen und Entdecker verdient.