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„Weiterbildung zum Meister muss kostenfrei werden“

Handwerkskammer-Präsident über den Fachkräftemangel

„Weiterbildung zum Meister muss kostenfrei werden“

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    Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer Schwaben verrät, wo das von der Bundesregierung angekündigte Geld am dringendsten gebraucht wird.
    Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer Schwaben verrät, wo das von der Bundesregierung angekündigte Geld am dringendsten gebraucht wird.

    Die Bundesregierung will dem Handwerk 750 Millionen Euro für den Kampf gegen den Fachkräftemangel bereitstellen. Die Förderprogramme sollen bis 2026 laufen. Darüber sprachen wir mit Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer Schwaben und Metzgermeister in Waltenhofen (Kreis Oberallgäu).

    Wissen Sie schon, wie viel Geld davon ins Allgäu fließt?

    Hans-Peter Rauch: Wir befürworten es natürlich, wenn Geld für die berufliche Bildung bereitgestellt wird, da die akademische Bildung mit Milliarden gefördert wird. Die 750 Millionen Euro sollen für die sogenannte „Exzellenzinitiative Berufliche Bildung“ und dort unter anderem für eine bessere Berufsorientierung, mehr Geld für die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten und ein höheres Meister-BAföG genutzt werden. Was davon in unserer Region ankommt, wissen wir noch nicht. Es geht hier erst einmal um Eckpunkte. Diese müssen nun zügig konkretisiert und umgesetzt werden. Das werden wir jetzt mit der Politik klären und verbindlich einfordern.

    Wo wird das Geld am dringendsten gebraucht?

    Rauch: Im Allgäu stehen in Kempten und Memmingen zwei unserer drei Bildungszentren des Handwerks. Hier müssen wir viel Geld investieren. Dabei sind wir auf die Unterstützung des Bundes angewiesen. Da ein Studium kostenfrei ist, muss auch eine Weiterbildung zum Meister kostenfrei werden.

    Wie viele Fachkräfte und Azubis fehlen aktuell in der Region – und in welchen Bereichen ist der Mangel am größten?

    Rauch: Bundesweit fehlen im Handwerk etwa 250.000 Fachkräfte, quer durch alle Gewerke. Bezogen auf das Allgäu gehen wir von 2500 bis 3000 fehlenden Fachkräften und 350 unbesetzten Ausbildungsplätzen aus. Im Allgäu sind davon die Lebensmittel-Handwerke sowie die Bau- und AusbauHandwerke besonders betroffen.

    Wie ist die aktuelle Auftragslage im heimischen Handwerk?

    Rauch: Die Geschäftslage wird von etwa 80 Prozent der Betriebe als gut oder befriedigend bezeichnet. Die Aufträge reichen im Schnitt für zehn Wochen, das ist etwas mehr als im Vorjahr. Im Bau und Ausbau sind es 13 Wochen.

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