„Optisch war er überhaupt nicht verändert“, erinnert sich Sigrid Löffler an W. G. Sebald bei dessem letzten öffentlichen Auftritt im November 2001. „Er war der sportliche, englische Gentleman, als den ich ihn kannte“, erzählt die österreichische Literaturkritikerin über den 1944 im Oberallgäuer Wertach geborenen Schriftsteller. „Sein frischer amerikanischer Ruhm, sein wachsendes Renommee auch in Deutschland hatten ihm sichtlich gutgetan“, sagt sie, die damals ein Podiumsgespräch mit ihm führte – anlässlich der Eröffnung des Stuttgarter Literaturhauses. „Umso schrecklicher sein Tod“, urteilt Sigrid Löffler, „der ihn aus einer verheißungsvollen aufsteigenden Lebensphase herausgerissen hat.“ W. G. Sebald starb am 14. Dezember in seiner britischen Wahlheimat Norfolk infolge eines Herzinfarktes bei einem Autounfall.
Kandidat für Nobelpreis