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Wer das Klima schützt, schläft auf DAV-Hütten gratis – nur nicht überall

Aktion des Alpenvereins

Wer das Klima schützt, schläft auf DAV-Hütten gratis – nur nicht überall

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    Per Bahn anreisen und eine freie Übernachtung abstauben: Dieses Angebot können Wanderer auch im Allgäu nutzen – aber nicht überall.
    Per Bahn anreisen und eine freie Übernachtung abstauben: Dieses Angebot können Wanderer auch im Allgäu nutzen – aber nicht überall. Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    Wer mit Bus oder Bahn anreist, schläft einmal gratis: Mit diesem Angebot will der Deutsche Alpenverein (DAV) seine Mitglieder motivieren, klimafreundlich zu Bergtouren anzureisen. Denn die Mobilität verursacht laut DAV beim Bergsport den größten Anteil an Treibhausgas-Emissionen. Die Aktion, die mit wenigen ausgewählten Hütten bereits 2020 startete, wird nun ausgeweitet und gilt vorerst bis Ende des Jahres – nur Allgäuer Hütten nehmen daran kaum Teil.

    Von den 14 bewirtschafteten DAV-Hütten in den Allgäuer Alpen machen laut Alpenverein nur zwei mit: die Landsberger Hütte und das Otto-Mayr-Haus (beide Bezirk Reutte, Tirol). „Den Hütten und den Alpenvereins-Sektionen, denen diese gehören, steht frei, ob sie dabei sein möchten“, sagte DAV-Sprecherin Cornelia Kreß. Grundsätzlich könnten alle bewirtschafteten DAV-Hütten teilnehmen, die Übernachtungspreise erstatte der Alpenverein. „Für einige Hütten, vor allem größere, von denen es im Allgäu einige gibt, ist die Aktion zu kurzfristig und schwer umsetzbar“, räumt Kreß ein.

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    Denn die Mitarbeiter müssten die Fahrkarten der Gäste kontrollieren, Mitgliedsnummern und Anreiseweg prüfen und alles an den DAV weiterleiten. „Das ist ein großer Aufwand pro Gast.“ Man habe nicht von jeder einzelnen Hütte eine Rückmeldung, warum man nicht mitmache – aber das sei der nahe liegendste Grund. Diese Einschätzung bestätigt auch Michael Turobin-Ort, Geschäftsführer der DAV-Sektion Allgäu-Kempten. Er finde die Aktion „super“, man sei auch mit den Hütten im Gespräch, ob man teilnehmen wolle.

    Die Spülmaschine überwintert im Keller, im Frühjahr muss sie wieder in die Küche gewuchtet werden.
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    Jede Menge zu tun haben Matthias Nack und Melanie Kerpf bevor die Saison auf der Füssener Hütte im Raintal beginnen kann. Bilder in unserer Galerie.

    „Unsere Hüttenwirte hatten da aber erhebliche Bedenken“, sagt Turobin-Ort. „Viele Fahrkarten werden online gekauft, auf der Kemptener Hütte gibt es aber gar kein Internet, man kann sie also kaum prüfen“, nennt er ein Hindernis. Die Aktion sei außerdem sehr kurzfristig ins Leben gerufen worden, „mitzumachen war für unsere Hüttenwirte während der Saison organisatorisch schlicht nicht möglich“.

    Größe der Allgäuer Berghütten als Hindernis

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    Die grundsätzliche Bereitschaft, teilzunehmen, sei da. „Wir brauchen aber mehr Vorlaufzeit.“ Auch er nennt die Größe der Allgäuer Hütten als Hindernis. „Je größer die Hütte ist, desto schwerer ist das umsetzbar.“ Denn der Wirt versuche, sich ein paar Minuten um jeden Gast zu kümmern. Dessen Zeit sei aber ohnehin schon knapp bemessen. Die zusätzliche Kontrolle der nötigen Nachweise kriege man bei großen Häusern wie der Kemptener Hütte oder der Rappenseehütte kaum hin. Turobin-Ort setzt auf eine Fortsetzung im Jahr 2023. „Da wollen wir uns das auf jeden Fall noch mal anschauen.“ Darauf hofft man offenbar auch beim DAV. „Die Aktion läuft noch bis Ende 2022, wir würden das aber gerne fortführen“, sagt Kreß.

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    Auf 2.007 Metern liegt das Kaufbeurer Haus zu Füßen der Hornbachkette in den Allgäuer Alpen.
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