Der Traum von weißen Weihnachten im Allgäu scheint 2024 Wirklichkeit zu werden. Einen Tag vor Heiligabend kündigt der Deutsche Wetterdienst in Teilen der Region bis zu 40 Zentimeter Neuschnee an. Auch in tieferen Lagen soll es ab heute (23.12.) bis zum Mittag des 24. Dezember zumindest leichten Flockenwirbel geben. Weil in den kommenden Nächten die Temperaturen teils deutlich unter den Gefrierpunkt fallen, stehen die Chancen gut, dass der Schnee zumindest auch zum 1. Weihnachtsfeiertag erhalten bleibt.
Wo liegt die Schneefallgrenze im Allgäu? In welchen Teilen der Region schneit es an Weihnachten viel? Wo wird es rutschig auf den Straßen? Hier die aktuellen Wetterprognosen zum Fest.
Bis Dienstag, 12 Uhr, warnt der DWD aktuell im südlichen Oberallgäu bis zur Stadtgrenze Kemptens vor Schneefall. Oberhalb von 1000 Metern kann es dabei zwischen 15 und 25 Zentimeter Neuschnee geben. In Staulagen werden Mengen bis 40 Zentimeter erreicht. Auch im südwestlichen und südöstlichen Ostallgäu gilt aktuell die DWD-Warnstufe 2 von 4 - hier werden zwischen zehn und 25 Zentimeter, in Staulagen bis zu 30 Zentimeter Schneefall erwartet.
Nur in diesen Teilen des Allgäus könnte Schnee an Heiligabend ausbleiben
Generell gilt also: je näher an den Bergen, desto mehr Schnee gibt es zum Fest. Doch auch im restlichen Allgäu stehen die Chancen auf weiße Weihnachten überwiegend gut. Im nördlichen Oberallgäu, in weiten Teilen des Ostallgäus und im südlichen Unterallgäu könnten bis morgen Mittag immerhin bis zu 10 Zentimeter Neuschnee fallen.
In Kaufbeuren wird ebenfalls leichter Schneefall bis zehn Zentimeter erwartet, in Memmingen fallen immerhin bis zu fünf Zentimeter. Auch im Westallgäu und am Bodensee kann es schneien.
Nur ganz im Norden des Unterallgäus und des Ostallgäus sehen die Meteorologen aktuell keinen Neuschnee vorher, hier sind weiße Weihnachten ungewiss. Ganz sicher ein weihnachtliches Winter-Wunderland gibt es dagegen am nördlichen Alpenrand von Balderschwang über Oberstdorf bis nach Bad Hindelang.
Der leichte Wintereinbruch kurz vor dem Fest bringt allerdings auch Risiken und Schwierigkeiten mit sich, auf die sich vor allem Verkehrsteilnehmer einstellen sollten. Von heute 18 Uhr bis Dienstag, 10 Uhr, gilt eine amtliche Warnung vor Frost und Straßenglätte des DWD für alle Allgäuer Landkreise und die Städte Kempten, Memmingen und Kaufbeuren. Schon heute Nacht fallen die Temperaturen überall unter den Gefrierpunkt - von minus 1 Grad im Norden der Region bis zu minus 5 Grad im Oberjoch. Die heilige Nacht wird dann richtig kalt mit Temperaturen bis zu minus 9 Grad.
Diplom-Meteorologe Joachim Schug hatte bereits in der vergangenen Woche die Chancen auf weiße Weihnachten in der Region als „relativ gut“ bezeichnet. Er sagte gegenüber unserer Redaktion: „Vor dem Heiligabend könnte es Schnee bis in tiefe Lagen geben.“ Der Allgäuer, der viele Jahre als Meteorologe arbeitete und nun im Ruhestand ist, weiß: „In höheren Lagen gibt es trotz des Klimawandels immer weiße Weihnachten, auch im Ober- und Ostallgäu ist es oberhalb von 700 bis 800 Metern oftmals weiß.“
Nur dann spricht man wirklich von „weißen Weihnachten“
Dennoch ist es auch korrekt zu sagen, dass es in Bayern und im überwiegenden Teil des Allgäus wirklich weiße Weihnachten nur selten gibt. In der Periode zwischen 1991 und 2020 lag im Allgäu laut DWD in 30 bis 60 Prozent der Fälle Schnee an den Feiertagen - je nach Höhenlage. Der DWD spricht übrigens erst von weißen Weihnachten, wenn an allen drei Tagen zwischen dem 24. und 26. Dezember eine Schneedecke von mindestens einem Zentimeter liegt.
Flächendeckende weiße Weihnachten in ganz Deutschland hatte es zuletzt im Jahr 2010 gegeben. In Kempten lag zumindest 2014 und 2021 an einem der drei Tage Schnee.
Der einzige Ort in Deutschland, an dem es bisher immer weiße Weihnachten gab, ist die Zugspitze.
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