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Wie kann ich meinen Christbaum entsorgen?

Nach Weihnachten

Was passiert mit Christbäumen auf dem Wertstoffhof?

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    Christbäume am Straßenrand ablegen, damit sie eingesammelt werden, geht nicht in jedem Ort. In der Regel müssen sie als Grüngut-Abfall entsorgt werden.
    Christbäume am Straßenrand ablegen, damit sie eingesammelt werden, geht nicht in jedem Ort. In der Regel müssen sie als Grüngut-Abfall entsorgt werden. Foto: Marcel Kusch (dpa)

    Rund vier Millionen Christbäume werden in Bayern jedes Jahr verkauft. Und während die Bäume in den meisten Wohnzimmern noch einige Wochen stehen bleiben dürfen, ziehen andere der Lichterkette an den Pflanzen schon kurz nach Weihnachten den Stecker. Die Bäume müssen aus den Häusern hinaus - doch wohin damit? Und was machen eigentlich Händler, die Hunderte Bäume haben und nicht alle verkaufen konnten?

    Händler haben fast alle Christbäume verkauft

    Was die Händler angeht, ist Thomas Emslander gelassen. Er ist Vorsitzender des Vereins „Bayerische Christbäume“ und hat keine Sorgen, dass viele Bäume an den Verkaufsständen übrig geblieben sind. Die Großanbieter hätten die allermeisten Nordmanntannen, Fichten und Kiefern verkauft, sagt er. Sie hätten teils schon weit vor den Weihnachtsfeiertagen nur noch Restposten gehabt. Das kann die Inhaberfamilie Fiener vom Christbaumstadel in Mauerstetten (Kreis Ostallgäu) bestätigen.

    Es blieben kaum Bäume übrig. Dank der Erfahrungswerte wisse man, wie viele Pflanzen in der Regel benötigt werden. Bleibt bei Händlern doch etwas übrig, sagt Thomas Emslander, werden die Bäume gehäckselt und kommen dann zum Kompost.

    Wie soll ein Weihnachtsbaum entsorgt werden? Städte bieten Sammelstellen

    Viele Gemeinden in der Region rufen nach Weihnachten dazu auf, die Christbäume an Sammelstellen zu bringen. So etwa auch in der Stadt Lindau. Dort gibt es mehrere kostenlose Ablade-Orte. Am 8. Januar werden die Bäume dort abgeholt. In Buchloe übernimmt die Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes die Sammlung am 11. Januar, informiert die Stadt. Meistens landen die Bäume letztlich aber doch alle in den Wertstoffhöfen - oder werden bei den traditionellen Funkenfeuern verbrannt.

    Privathaushalte können ihre Bäume in den Wertstoffhöfen als Grüngut-Abfall abgeben, sagt Thomas Settele. Er ist Pressesprecher des Zweckverbands für Abfallwirtschaft Kempten (ZAK), der auch für die Landkreise Oberallgäu und Lindau zuständig ist. Die Bäume werden beim ZAK gehäckselt und dem Biomüll beigemengt, erläutert er. „Dann machen wir Energie daraus.“ Die Christbäume gehen damit den gleichen Weg wie etwa die geschnittenen Sträucher im Herbst, sagt Settele. Sie kommen in den Kreislauf des Biomülls.

    Christbaum verbrennen? Das muss man beachten

    Wenn Privatkunden die Christbaum-Äste etwa als Anzünder selbst verbrennen, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Baum nicht mehr grün, sondern trocken ist, sagt Emslander. Dass viele der Bäume zur Energiegewinnung verbrannt werden, findet er gut. So spenden die Pflanzen schließlich noch Wärme.

    „Einen Baum ein zweites Mal zu verwenden, ist nicht möglich“, sagt Emslander. Sind die Pflanzen erst einmal abgeschnitten, könnten Händler Christbäume nicht einfach bis zum nächsten Jahr aufbewahren. „Die Bäume werden braun und verlieren ihre Nadeln.“

    Wie viele Christbäume wurden 2024 in Bayern verkauft?

    Wie viele Fichten oder Tannen im Jahr 2024 tatsächlich in Bayern verkauft wurden, wird im Januar öffentlich, sagt Emslander. Dann seien die Zahlen bekannt. Dabei werden auch die Kunden-Gruppen genannt. In den vergangenen Jahren hätten die Single-Haushalte etwas geschwächelt, sagt der Vorsitzende. Ebenso hätten Senioren tendenziell seltener einen Christbaum aufgestellt. Bei den Mehrpersonen-Haushalten sei die Nachfrage nach Bäumen dagegen ungebrochen hoch.

    Lametta ist Problemstoff - wie richtig entsorgen?

    Übrigens: Lametta wird in Deutschland zwar seit 2015 nicht mehr hergestellt. Doch wer noch welches hat und es entsorgen will, darf es nicht in den Plastikmüll schmeißen. Nach Angaben des ZAK gehört das bleihaltige Lametta zu den Problemstoffen. Als solches könne man es bei Sammlungen abgeben. An den Weihnachtsbäumen sollte es jedenfalls nicht hängen bleiben - „da Blei giftig ist und bei der Kompostierung in den Kompost gelangt“. Ist Lametta aus Kunststoff oder Aluminium, sollte es in der Restmülltonne entsorgt werden.

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