Heimat. Ein weites Feld. Für die einen ist es der Ort der Geburt, für die anderen der Platz, an dem man sich wohlfühlt. „Heimat ist immer individuell, es gibt nicht nur die eine Heimat. Für den einen ist Heimat die Eckkneipe für den anderen der Sportverein, für manche Europa oder auch der Planet Erde“, sagte die Journalistin Dunja Hayali im Gespräch mit unserer Zeitung. Und Kabarettist Ottfried Fischer hat seine Vorstellung in einem Buchtitel zusammengefasst: „Heimat ist da, wo dir die Todesanzeigen etwas sagen“. Doch manchmal ist die Heimat, sagen wir mal das vertraute Leben, in Gefahr – noch viel mehr als in Pandemie-Zeiten wie dieser. Im Zweiten Weltkrieg bedrohten Bombenangriffe vor allem die Menschen in den deutschen Industriestädten. Familien hatten die Möglichkeit, ihre Kinder aufs sicherere Land zu geben. Im Zuge der „Kinderlandverschickung“ (siehe Infokasten) kamen einige ins Allgäu. Der Lehrer Joachim Schwarz aus Urlau (bei Leutkirch) hat sechs Jahre lang in seiner Umgebung nachgeforscht, Archive besucht und Zeitzeugen interviewt. In seinem Buch „Heimkommen“ geht es aber nicht nur darum, wie Kinder aus Berlin oder Duisburg im Allgäu eine neue Heimat fanden, sondern auch wie diese bei Kriegsende bedroht war.
Neue Heimat