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Wiedersehen mit vielen Weggefährten

Blaichach

Wiedersehen mit vielen Weggefährten

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    Andi Hindelang (31) ist rumgekommen. TSV Blaichach, FC Kempten, VfB Stuttgart II, FC Memmingen, USV Eschen/Mauren in Liechtenstein, FV Illertissen, TSV Kottern, FC Bizau/Österreich und jetzt 1. FC Sonthofen. Er hat viel gesehen und viel auf sich genommen, um Fußballprofi zu sein. Obwohl ihm wieder private Dinge zurückwarfen, hat sich Hindelang durchgebissen, hat so manchen Strauß mit sich sowie Trainern und Verantwortlichen ausgefochten. Er ist sich immer treu geblieben. „Ich habe immer meine Meinung gesagt.“ Nun hat sich der Kreis geschlossen. Hindelang ist wieder zurück im Oberallgäu, beim 1. FC Sonthofen, nicht mal fünf Kilometer von seinem Heimatort Blaichach entfernt, wo er derzeit wieder bei seinen Eltern wohnt.

    Das Allgäu-Derby in der Fußball-Bayernliga mit dem 1. FC Sonthofen (13. Platz/31 Punkte) am heutigen Samstag ab 16 Uhr beim TSV Kottern (6./43) ist für ihn besonders. „Darauf freuen sich alle. Es kommen die meisten Zuschauer, und es geht um die Ehre und das Prestige. Jeder will gewinnen.“ Hindelang hat auch für Kottern gespielt und erinnert sich gerne an diese Zeit. An Trainer Frank Wiblishauser und viele Spieler. „Zu einigen habe ich weiterhin guten Kontakt. Mit Marcello Barbera telefoniere ich regelmäßig. Er hat schon gesagt, dass ich unbedingt spielen soll und er sich darauf freut.“ Ob Hindelang auflaufen wird, entscheidet sich wohl erst am Samstag.

    Zuletzt hat sich der Offensivspieler in Pullach eine Zerrung zugezogen. „Ich versuche, dass ich fit werde“, sagt Hindelang. Allein schon, weil es gegen sein ehemaliges Team geht. „Aber in diesen 90 Minuten gibt es keine Freundschaften“, sagt Hindelang. Viel lieber wäre es ihm, am darauffolgenden Spieltag gegen den FC Ismaning dabei zu sein, einem direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg. Sonthofen steht noch auf einem Nichtabstiegsplatz. Ismaning ist punktgleich und rangiert einen Platz dahinter auf dem ersten Relegationsplatz.

    Es ist Hindelang anzumerken: Er brennt auf das Derby – Verletzung hin oder her. „Seit ich im Winter nach Sonthofen gekommen bin, hat sich einiges getan“, sagt er. „Und seit die Trainerfrage geklärt ist, ist Ruhe bei uns reingekommen.“ Benjamin Müller folgte kürzlich auf Yusuf Bakircioglu. Was zu verbessern ist: „Wir machen zu viele individuelle Fehler. Das ist derzeit unser Hauptproblem. Und das wird in der Bayernliga bestraft.“

    Hindelang wirkt gereift. Er hat während seiner Fußball-Odyssee viel gesehen und gelernt. Diese Zeit ist vorbei. „Ich bleibe jetzt im Allgäu“, sagt er. „Und ich werde meinen Trainerschein machen.“ Es mache ihm Spaß, den jungen Spielern – er ist der Älteste im Kader der Oberallgäuer – Tipps zu geben und viel mit ihnen zu reden. „Ich weiß ja, wie es war, als ich jung war. Ich habe mich im ersten halben Jahr damals in Stuttgart sehr schwergetan.“ Größen von heute (u. a. Sven Ulreich, Bernd Leno, Julian Schieber, Sebastian Rudy) waren dort seine Teamkollegen. Mit Rudy habe er weiterhin Kontakt. „Aber am meisten hat mich damals Mario Gomez beeindruckt. Ein Wahnsinnsfußballer, das war er schon damals.“

    Doch früher ist vorbei. Was zählt, ist das Derby in Kottern, wo er auch auf seinen ehemaligen Memminger Trainer Esad Kahric trifft. „Ich will unbedingt gewinnen, weil ich in der Zeit, in der ich noch spiele, möglichst hochklassig spielen will.“ In Sonthofen hat er einen Vertrag über 18 Monate. Und dann? „Mal sehen, was der Körper macht. Ich plane von Jahr zu Jahr.“ Am liebsten mit einem Bayernligisten. „Wir dürfen auf keinen Fall absteigen“, sagt er.

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