Ausrüstung, Stellplätze und Tipps

So wird Wintercamping im Allgäu zu einem schönen Erlebnis

Eisige Nächte draußen im Camper verbringen - klingt nicht unbedingt nach Spaß. Aber von wegen: Wintercamping kann auch schön sein, vor allem hier im Allgäu.

Eisige Nächte draußen im Camper verbringen - klingt nicht unbedingt nach Spaß. Aber von wegen: Wintercamping kann auch schön sein, vor allem hier im Allgäu.

Bild: Philipp Schulze, dpa

Eisige Nächte draußen im Camper verbringen - klingt nicht unbedingt nach Spaß. Aber von wegen: Wintercamping kann auch schön sein, vor allem hier im Allgäu.

Bild: Philipp Schulze, dpa

Längst ist Camping eine ganzjährige Urlaubsform. Aber was muss man im Winter beachten? Manuela Endres von den Campingfreunden Memmingen hat fünf Tipps parat.
25.01.2023 | Stand: 15:17 Uhr

Noch einmal zwischen Weihnachten und Silvester Urlaub machen, den ganzen Weihnachtsstress vergessen: Das ist für viele eine Traumvorstellung.

Und während Flugreisen und Hotelübernachtungen um diese Jahreszeit kurzfristig überwiegend teuer sind, steht eine andere Möglichkeit sozusagen gleich vor der Haustür: Wintercamping.

Winter und Camping klingen im ersten Moment zwar nach einer unangenehmen Kombination. Aber mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung sei es "etwas ganz Besonderes", so Manuela Endres. Sie ist die erste Vorsitzende der Camping- und Rallyefreunde Memmingen und war schon immer von der Idee des Wintercampens begeistert.

Die richtige Vorbereitung und Ausrüstung: Darauf muss man beim Wintercamping achten

"Man sollte sich unbedingt vorher informieren", sagt Endres. Die richtige Vorbereitung und Ausrüstung seien entscheidend. Sie hat fünf Tipps parat:

  1. Wintertaugliches Zubehör: Winterreifen seien natürlich auch am Wohnwagen ein Muss. Wie der Camper sonst noch gut durch den Winter kommt, erfahren Sie hier.
  2. Wasserversorgung: Diese sollte frostsicher sein. Außerdem wichtig: Abwasser gleich entsorgen, sonst könnte es gefrieren.
  3. Richtig heizen: Der Camper müsse selbstverständlich eine gute Heizung haben - aber das sei nur die halbe Miete. Man müsse auch effizient stoßlüften und Feuchtigkeit im Camper vermeiden.
  4. Stauplatz: Dicke Winterklamotten nehmen mehr Platz ein. Deshalb seien zusätzlicher Stauraum und Aufhängemöglichkeiten wie etwa ein Duschstange sinnvoll.
  5. Austausch: Es sei sehr wichtig, sich vor dem ersten Wintercampingurlaub mit erfahrenen Campern auszutauschen und sich dort Tipps zu holen.
Deutlicher weniger los als im Sommer: Wohnwagen von Dauercampern stehen auf einem Campingplatz am Forggensee.
Deutlicher weniger los als im Sommer: Wohnwagen von Dauercampern stehen auf einem Campingplatz am Forggensee.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

Warum liegt Wintercamping im Trend?

Der Trend, den Camper nicht in den Winterschlaf zu schicken, ist nicht neu. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Winterübernachtungen auf Campingplätzen in Deutschland im Februar von 2010 auf 2020 um 140 Prozent gestiegen. Als Grund sieht die Statistikbehörde unter anderem, dass die Preise für Campingplätze in den Wintermonaten deutlich niedriger sind.

Manuela Endres aber hat andere Beweggründe. Die Atmosphäre beim Wintercamping sei eine ganz andere als im Sommer: Auf den Campingplätzen sei weniger los, die Areale festlich beleuchtet, etwa mit Lichterketten. Während draußen Schnee liegt, gibt es drinnen Glühwein und Decken.

Auch der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland sieht Ruhe und Natur als Hauptmotiv des Wintercampings. Endres hat das Gefühl, dieses besondere Erlebnis würden schon seit Jahren mehr Camper für sich entdecken.

Ein neuer Trend sind laut ADAC 2022 dagegen Dachzelte auf den Campern. Daniel Schatz aus Füssen hat sich daraus ein Geschäft aufgebaut. Er verkauft Zelte, die sich auch auf gewöhnlichen Autos anbringen lassen.

Auch tiefe Temperaturen können Camper nicht vom Wintercamping abhalten.
Auch tiefe Temperaturen können Camper nicht vom Wintercamping abhalten.
Bild: Patrick Seeger, dpa

Entscheidend für den Reiz des Wintercampings ist auch der Wintersport und - besonders im Allgäu - die Bergnähe.

Der Deutsche Camping Club führt in seiner Liste über geeignete Wintercampingplätze gleichzeitig die Wintersportmöglichkeiten auf, die bis zu zehn Kilometer vom Campingplatz entfernt liegen. Relevant sind Abfahrtslauf, Langlauf, Eislaufen, Rodeln, Kabinenbahn, Sessellift, Schlepplift und Eisstockschießen.

Diese Campingplätze im Allgäu sind für Wintercamping geeignet

Der Deutsche Camping Club zählt auf erwähnter Liste folgende Campingplätze im Allgäu auf:

  • Kur & Vital Camping in Bad Wörishofen
  • Via Claudia Camping in Lechbruck
  • Camping Zeh am See in Niedersonthofen
  • Inselcamping am See in Waltenhofen
  • Camping Öchselsee in Sulzberg
  • Grüntensee Camping in Wertach
  • Camping Waldesruh in Wertach
  • Illercamping in Sonthofen
  • Camping-Aach in Oberstaufen
  • Camping Bergheimat in Oberjoch
  • Camping Oberstdorf in Oberstdorf
  • Rubi-Camp in Oberstdorf
  • Camping Brunnen in Brunnen
  • Camping Bannwaldsee in Schwangau
  • Camping Elbsee in Aitrang
  • Campingplatz Seewang in Rieden
  • Camping Sonnenbuckl in Riedholz

Eine Übersichtsliste der Allgäuer Campingplätze finden Sie hier.

Ein Wintercamper steht auf einem Campingplatz bei Brunnen im Ostallgäu.
Ein Wintercamper steht auf einem Campingplatz bei Brunnen im Ostallgäu.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

Generell sei bei der Auswahl eines Campingplatzes im Winter Vorsicht geboten: Laut Endres sind nicht alle Stellplätze geeignet, Camper müssen zwischen saisonalen und Ganzjahresplätzen unterscheiden. Außerdem müsse man auch auf seinen eigenen Komfort achten und vor der Entscheidung prüfen, ob der Platz zum Beispiel ein beheiztes Waschhaus hat.