Das Allgäu verwandelt sich spätestens im November vor allem in höheren Lagen in ein Winterwunderland - und in ein Paradies für Bergsportler. Während die einen die Ski anschnallen, um die Piste hinunterzusausen oder eine Skitour zu machen, sind andere lieber zu Fuß unterwegs. Wir stellen fünf wunderschöne Winterwanderungen im Allgäu vor:
- Winterwanderung von Grasgehren zur Mittelalpe
- Von Grasgehren aufs Riedberger Horn
- Rundweg in Unterjoch
- Wanderung zur Dreh- und Rohrkopfhütte
- Mittag - ein Allgäu-Klassiker
Winterwanderung von Grasgehren zur Mittelalpe
Wir starten gemütlich mit einer Tour, die sich vor allem für Einsteiger oder Familien mit Kindern eignet. Es geht von Grasgehren zur Mittelalpe. Da man den Riedbergpass hinauffährt, befindet man sich am Startpunkt der Tour bereits auf etwa 1400 Metern. Start ist nicht direkt am Parkplatz Grasgehren, der zum Skigebiet gehört, sondern am Parkplatz unten an der Straße. Diesen findet man nur wenige Meter nach der Einfahrt zum Skigebiet auf der rechten Seite.
Von dort geht es auf einem breiten Winterwanderweg zur Mittelalpe, was auch direkt am Parkplatz angeschrieben steht. Man kann sich also nicht verlaufen. Auf dem Weg begegnet man wahrscheinlich auch dem ein oder anderen Tourengeher, während man die Aussicht auf die umliegenden Berge, zum Beispiel den Ifen, genießt. Teilweise läuft man an kleinen Baumgruppen vorbei, dann wieder hat man freie Sicht auf die Berge - den größten Teil der Wanderung läuft man bei schönem Wetter aber in der Sonne.
Je nach Grundkondition dauert es bis zur Mittelalpe 30 bis 45 Minuten. Vor Ort kann man die Aussicht und eine deftige Brotzeit oder etwas Süßes genießen.
Fazit: Diese leichte Wanderung bietet ohne großen Aufwand hervorragende Ausblicke.
Von der Mittelalpe aufs Riedberger Horn
Wer schon etwas höher hinaus will, kann von Grasgehren auf das Riedberger Horn wandern. Vom Grasgehren bis zum Gipfel ist man je nach Fitness etwa eine Stunde unterwegs. Dabei läuft man am Parkplatz des Skigebiets los und hält sich zunächst leicht rechts entlang der Bergflanke. Der Weg führt direkt auf den Kamm, den man schon vom Parkplatz aus gut sieht.
Da der Weg vergleichsweise breit ist und im Winter auch meist je nach Schneelage gut begehbar ist, kann man ihn bestenfalls sogar ohne Schneeschuhe und nur mit Wanderschuhen begehen. Grödel und Stöcke machen das Ganze etwas leichter. Vorab sollte man aber einen Blick auf den Lawinenbericht werfen und den Weg eher meiden, wenn es in den Tagen zuvor viel geschneit hat. Offiziell handelt es sich um einen Weg für Schneeschuhwanderer und Skitourengeher - daher ist der Weg oft gut festgetreten. Da es aber kein offizieller Winterwanderweg ist, besteht immer Lawinengefahr.
Hat man den Kamm nach etwa 30 bis 40 Minuten Gehzeit erreicht, hält man sich links in Richtung Riedbergerhorn. Auf dem Weg über den Grat lohnt es sich, ab und an innezuhalten und die Aussicht zu genießen.
Diese bietet sich auch auf dem Gipfel (1787 Meter) - bei guter Sicht sieht man sogar den Bodensee. Und: Ist es sonnig, kann man während der ganzen Tour das Kaiserwetter genießen, da man fast immer in der Sonne läuft.
Rundweg in Unterjoch
Wieder etwas einfacher und daher auch als Wanderung mit Kindern geeignet ist der Rundweg in Unterjoch. Zwar kann man diskutieren, ob das ein langer Spaziergang oder eine kurze Wanderung ist - denn viel Höhenmeter macht man hier nicht gut. Dafür kann man die Aussicht auf die umliegenden Berge genießen und die Ruhe im winterlichen Wald.
Start ist am Wanderparkplatz Wertachbrücke in Unterjoch. Von dort läuft man durch das Dorf in Richtung Kurpark - das steht auf kleinen Wegweisern angeschrieben. Dort hält man sich rechts und stapft in den Wald hinein. Nach dem Waldstück läuft man weiter über Feldwege und kleinere Straßen.
Vorbei geht‘s am Sonnenhanglift und wieder zurück in Richtung Unterjoch. Selbstverständlich kann man die Runde, die insgesamt etwa eine Stunde dauert, auch andersherum laufen. Dadurch, dass man sich hier auf meist flachen und immer breiten Wegen befindet, ist die Wanderung sehr einfach - wasserdichtes Schuhwerk sollte man aber schon tragen.
Wanderung zur Dreh- und Rohrkopfhütte
Ebenfalls schön im Winter: die Wanderung zur Dreh- und Rohrkopfhütte. Bei dieser Variante ist der Start an der Talstation der Tegelbergbahn, man könnte aber auch am „Oberen Parkplatz Drehhütte/Rohrkopfhütte“ parken und von dort aus wandern (siehe Karte). Letzterer wird auch manchmal als „Parkplatz Adlerhorst“ oder „Outward Bound“ bezeichnet.
Vom Parkplatz der Bahn führt der Weg auf der linken Seite in den Wald hinein. Von dort zieht er sich nach oben, ab und an gibt es einige Kehren. Hier lohnt es sich, sich ab und an umzudrehen, denn wer will schon den Blick auf die Königsschlösser im Schnee verpassen?
Je nach Fitness und wie viel Schnee liegt erreicht man die Rohrkopfhütte nach etwa einer Stunde. Wer nun schon hungrig ist, kann hier einkehren. Alle, die noch Kraft haben, laufen noch etwa etwa 20 Minuten weiter zur Drehhütte.
Tipp: Bei dieser Winterwanderung lohnt es sich, einen Schlitten oder Ähnliches mitzunehmen und den Abstieg so abzukürzen. Dabei sollte man aber diese Rodel-Tipps beachten.
Mittag bei Immenstadt ist ein Allgäu-Klassiker
Ein Klassiker im Allgäu: der Mittag bei Immenstadt. Hier kann man auch im Winter schön wandern - beispielsweise von der Bergstation auf dem gewalzten Winterwanderweg zum Bärenköpfle. Dauer: etwa 30 Minuten. Da der Weg präpariert und nicht sonderlich anspruchsvoll ist, ist er auch für Kinder oder ältere Menschen gut machbar.
Wer lieber auf die Bahn verzichtet, kann aber auch vom Tal aus wandern - zumindest bis zur Mittelstation sollte es auch bei Schnee ohne Probleme gehen. Zunächst wandert man auf einem schmaleren Pfad durch den Wald, bald aber schon erreicht man einen breiteren Weg. Vorsicht: Hier sollte man bei gutem Wetter auch mit Rodlern rechnen und entsprechend aufpassen.
Es gibt aber zahlreiche weitere Berge im Allgäu, die sich für eine Winterwanderung eignen, beispielsweise das Ofterschwanger Horn, die Reuterwanne oder den Sonnenkopf.
Generell gilt: Die richtige Vorbereitung ist das A und O - daher sollte man nicht nur einen Blick auf den Wetterbericht, sondern auch auf die Lawinenwarnlage werfen. Kleidung und Schuhwerk, das auf das winterliche Wetter angepasst sind, sind ein Muss, ebenso wie die richtige zeitliche Einschätzung: Bei der Planung der Tour sollte klar sein, wann es dunkel wird und ein entsprechender zeitlicher Puffer berücksichtigt werden.
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