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Wo machen Politiker aus dem Allgäu Urlaub?

Sommerpause

Badehose statt Krawatte und Blazer: Dieser Urlaubsort ist bei Allgäuer Abgeordneten beliebt

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    Für Sommer, Sonne und Strand bleibt nur wenige Tage Zeit: Allgäuer Abgeordnete haben auch während der sitzungsfreien Wochen Termine.
    Für Sommer, Sonne und Strand bleibt nur wenige Tage Zeit: Allgäuer Abgeordnete haben auch während der sitzungsfreien Wochen Termine. Foto: Thanassis Stavrakis, dpa

    Einfach mal in der Natur schwitzen. Einfach mal die Ruhe genießen. Was sich Olaf Scholz gedacht hat, als er seinen Sommerurlaub vor zwei Jahren im Allgäu verbracht hat, können wir zwar nur vermuten. Eines ist aber sicher - der damalige Bundeskanzler hat eine gute Wahl für den Urlaubsort getroffen. So viel Meinung sei an dieser Stelle erlaubt.

    Doch Scholz war nicht der Einzige, der die Debatten-freie Zeit in den Bergen verbracht hat. Auch Ministerpräsident Markus Söder war schon hier.

    Bundestag und Landtag befinden sich derzeit im Sommerurlaub

    Derzeit herrscht im Land- und im Bundestag der politische Energiesparmodus. Die Parlamente kühlen sich ab, Sommerpause. Wir haben bei Allgäuer Abgeordneten nachgefragt, wo und wie sie diese sitzungsfreie Zeit verbringen. Nicht mit allen haben wir telefoniert - bei vielen reicht ja heute schon der Blick in die Sozialen Medien. Wir haben Politiker kontaktiert, die online ihre Urlaubserlebnisse geteilt haben.

    Bücher stehen bei Politikern hoch im Kurs. Doch da tauchen bei uns unweigerlich Fragen auf: Was lesen Menschen, deren Beruf die Politik ist? Klatsch-Magazine? Geschichten von Allgäuer Alphirten oder Donald Duck? Das Tagesgeschäft lässt die Abgeordneten offenbar nicht einmal am Pool los.

    Peter Wachler liest im Pool ein Buch - geschrieben von einem Parteikollegen

    Denn genau dort, im klaren Wasser, stehend am Beckenrand, hat der Unterallgäuer Landtagsabgeordnete Peter Wachler (CSU) einen politischen Kriminalroman gelesen. Der Auto ist sein Partei-Kollege Dr. Gerhard Hopp. Tatort des Romans: das Maximilianeum, der Sitz des Bayerischen Landtags. Wachler verrät in seinem öffentlich gemachten Bild, er sei „in ein Geflecht aus historischen Geheimnissen und Machtspielen“ eingetaucht - wortwörtlich. „Für mich war es fast schon bayerisches Sakrileg-Feeling“, lautet sein Fazit.

    Peter Wachler (links)
    Peter Wachler (links) Foto: Ralf Lienert

    Zeit am Wasser hat auch der Landtagsabgeordnete Andreas Kaufmann verbracht. Der Ostallgäuer CSU-Mann war am Forggensee beim Open Air und hat mit Tausenden Fans zur Musik der Band „Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys“ getanzt. „Ein unvergessliches Erlebnis“ nennt der Ostallgäuer das in seinem Post: „Ganz viel Gefühl und wilder Schlagerstrudel.“

    Andreas Kaufmann
    Andreas Kaufmann Foto: Benedikt Siegert

    Kaum Urlaub für Mechthilde Wittmann

    Urlaub? „Schön wär‘s“, sagt Mechthilde Wittmann am Telefon, angesprochen auf die Sommerpause. Sie habe kaum Zeit zum Ruhen, sagt die CSU-Bundestagsabgeordnete. Nur fünf Tage habe sie mit ihren Kindern in Frankreich verbracht. „Ich bin ununterbrochen in und mit Berlin beschäftigt“, sagt sie.

    Davor war sie auf der Allgäuer Festwoche im Einsatz, die in ihrem Wahlkreis Kempten-Oberallgäu-Lindau stattfindet. Jetzt schwitzt Wittmann nicht am Pool, sondern in Verhandlungen. Als Mitglied im Haushaltsausschuss sei sie voll eingespannt. Denn der Haushaltsplan müsse jetzt möglichst bald stehen. Wittmanns Urlaubsmotto: „Keine Woche ohne Berlin.“

    Mechthilde Wittmann
    Mechthilde Wittmann Foto: Ralf Lienert

    Das sei bei ihm nicht der Fall, sagt der Ostallgäuer CSU-Politiker Stephan Stracke. Ihn erwischen wir auf dem Weg zurück vom Wertstoffhof. Er habe durchaus Berlin-freie Zeit gehabt. Auch dank Home-Office. Jetzt sei der Urlaub fast schon vorbei. Ende der Woche starte eine Klausurtagung.

    Am 8. September dann die Sitzungswochen in der Hauptstadt. Den Sommer habe er aber gut genutzt: unterwegs im Wahlkreis, zu Besuch bei Bundeswehrstandorten oder im Urlaub mit der Familie. Bei der Wahl des Freienziels hat der Ostallgäuer übrigens eines gemeinsam mit Mechthilde Wittmann: Auch für die Strackes ging es nach Frankreich - in den Campingurlaub.

    Stephan Stracke
    Stephan Stracke Foto: Matthias Becker

    Alexander Hold wird noch mit dem 30 Jahre alten Wohnwagen durch Italien düsen

    Alexander Hold (Freie Wähler) hat Zeit zu Hause in Kempten verbracht. Bis zum Ende der Festwoche hatte er viele Termine, erzählt er. Jetzt genieße er „die leere Stadt.“ Anfang September gehe es dann nach Italien - dort steht der 30 Jahre alte Wohnwagen schon bereit. Am Meer, vor Pinienbäumen.

    Da gebe es nicht überall W-Lan, so könne er am besten abschalten, sagt der Vizepräsident des Bayerischen Landtags. „Und jetzt geht‘s erstmal wieder in den Garten.“

    Alexander Hold
    Alexander Hold Foto: Ralf Lienert
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