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Wohngeld in Kaufbeuren, Kempten und Memmingen: Zahl der Empfänger gestiegen

Hilfe vom Staat

Immer mehr Menschen im Allgäu beziehen Wohngeld

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    Wohngeld soll helfen, dass Haushalte in einem angemessenen und familienfreundlichen Umfeld leben können.
    Wohngeld soll helfen, dass Haushalte in einem angemessenen und familienfreundlichen Umfeld leben können. Foto: Andreas Berger (Symbolbild)

    Die Zahl der Empfänger von Wohngeld ist in den vergangenen zwei Jahren stark gestiegen. Die Kurve, die zum Beispiel die Daten der Stadt Kaufbeuren zeigt, geht seit Anfang 2023 steil nach oben. In Kempten ist es genauso. Während die Kaufbeurer Zahlen weiter steigen, verharren die Kemptener nun auf hohem Niveau.

    In Euro ausgedrückt: bei 5,8 Millionen Euro im vergangenen Jahr, die ausgezahlt worden sind. Im Jahr 2022 waren es noch 1,8 Millionen Euro.

    Warum steigt die Zahl der Wohngeldempfänger im Allgäu?

    Woran liegt das? Das habe mehrere Gründe, sagt Christoph Rothe, Pressesprecher der Stadt Kaufbeuren. Die Arbeitslosenzahlen seien leicht gestiegen, also auch die Zahl derer, die Anspruch auf Wohngeld haben. Auch wer in Kurzarbeit ist, kann eventuell diese staatliche Hilfe beantragen. Ein Hauptgrund aber ist die Wohngeldreform: Sie sorgte im Januar 2023 dafür, dass mehr Menschen Zuschüsse beantragen können als zuvor. So etwa darf das Einkommen etwas höher sein als früher.

    Ein Beispiel des Sozialverbands Deutschland: In Orten mit der Mietstufe I, dazu gehört das Ostallgäu, durfte ein Ein-Personen-Haushalt vor dem Jahr 2023 maximal 986 Euro monatlich netto verdienen, um Wohngeld beantragen zu können. Mit der Reform im Jahr 2023 stieg dieses Einkommen auf 1372 Euro. Christine Weixler von der Stadtverwaltung Kempten erklärt: „Ziel der Reform war es, sowohl die Leistungen zu verbessern als auch die Zahl der Antragsberechtigten zu erweitern.“

    Wie hoch sind die Zahlen in Kempten, Memmingen und Kaufbeuren?

    • In Kaufbeuren ist die Zahl der Bezieher von knapp 480 im Januar 2023 auf heute 984 gestiegen.
    • In Memmingen habe sie sich in dieser Zeit ebenfalls nahezu verdoppelt auf heute circa 660, teilt die Stadt mit.
    • In Kempten stieg sie von 939 im Jahr 2022 auf 1535 im vergangenen Jahr.

    „Das Wohngeld soll Haushalte mit niedrigeren Einkommen bei der Bewältigung der Wohnkostenbelastung unterstützen“, sagt Christoph Rothe. Durch diese finanzielle Unterstützung könnten sie sich „besser mit angemessenem und familiengerechtem Wohnraum versorgen“.

    Um ein Gefühl für die Zahlen zu bekommen, nennen wir hier durchschnittliche Werte aus Bayern, Stand Ende 2023, Quelle: Statistisches Bundesamt. Wohngeldempfänger-Haushalte hatten ein monatliches Gesamteinkommen von 1294 Euro. Sie mussten 551 Euro Miete zahlen bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 65 Quadratmetern. Sie erhielten im Schnitt 303 Euro Wohngeld.

    Wer hat Anspruch auf Wohngeld?

    Ob jemand Anspruch auf Wohngeld hat, hängt nach Angaben der Verwaltungen davon ab, wie viele Menschen in einem Haushalt wohnen, wie viel Geld sie zusammen verdienen und wie hoch die Miete ist. Wer Bürgergeld oder Sozialhilfe erhält, bekommt allerdings kein Wohngeld. Denn in diesen Beträgen ist bereits ein Anteil für Unterkunftskosten enthalten. Das Wohngeld wird von Bund und Ländern übernommen.

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