Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Wohnraum für Geflüchtete gesucht – aber nicht überall im Allgäu

Krieg gegen die Ukraine

Wohnraum für Geflüchtete gesucht – aber nicht überall im Allgäu

    • |
    • |
    Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat der Landkreis Unterallgäu in einer Notunterkunft in Bad Wörishofen untergebracht.
    Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat der Landkreis Unterallgäu in einer Notunterkunft in Bad Wörishofen untergebracht. Foto: Landratsamt (Archivbild)

    113 Menschen aus der Ukraine kamen Anfang Juli innerhalb einer Woche pro Tag nach Baden-Württemberg. Mitte August stieg die Zahl auf 233, in der folgenden Woche gar auf etwa 300 Menschen. Innerhalb weniger Wochen hat sich die Zahl also verdoppelt. In diesem Jahr kamen außerdem 130.000 Geflüchtete aus anderen Staaten ins benachbarte Bundesland, deutlich mehr als im Krisenjahr 2015. Diese Entwicklung ist auch im Allgäu spürbar.

    Neben der Kreissporthalle in Ravensburg wird nun auch die in Leutkirch als Behelfsunterkunft genutzt. Doch wie sieht es auf der bayerischen Seite der Grenze aus? Hier steht vor allem der Landkreis Unterallgäu vor Problemen. Man sei dringend auf der Suche nach weiteren Unterkünften für Geflüchtete, gibt das Landratsamt bekannt. Die bestehenden Unterbringungsmöglichkeiten seien stark ausgelastet, gleichzeitig erwarte man die Ankunft zahlreicher weiterer Personen.

    Zahl der Flüchtlinge steigt weiter - Wohnungen im Allgäu gesucht

    So habe Bayerns Innenminister bei einer Videokonferenz deutlich gemacht, dass die Zahl der Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, wieder so hoch sei wie 2015 und voraussichtlich weiter steigen werde. Erwartet werden Menschen aus der Ukraine, aber auch aus Afghanistan oder dem Irak.

    Lesen Sie auch: Rassistische Kommentare: Unternehmensgruppe Geiger zeigt Internet-Hetzer an

    Unabhängig von möglichen Auslösern „müssen wir vor Ort jede ankommende Person anständig unterbringen, wofür uns einfach bald der Wohnraum fehlt“, warnt der Unterallgäuer Landrat Alex Eder (Freie Wähler). Denn die 2015 während der Flüchtlingskrise angemieteten Wohnungen hat der Kreis nach und nach abgeben müssen. Nun benötigt man erneut Wohnraum ab einer Größe von etwa 150 Quadratmetern und bittet mögliche Vermieter, das Landratsamt zu kontaktieren.

    Flüchtlinge finden keine bezahlbaren Wohnungen

    Doch nicht nur die steigenden Ankunftszahlen sind ein Problem. So leben im Unterallgäu derzeit 1033 Geflüchtete in staatlichen Unterkünften, verteilt auf fünf Gemeinschaftseinrichtungen und 59 dezentrale Unterkünfte des Kreises. Darunter sind auch 212 anerkannte Asylbewerber und 117 Geflüchtete aus der Ukraine. Sie müssten laut Landratsamt eigentlich ausziehen – finden aber keine bezahlbare Wohnung für sich.

    Lesen Sie auch: Hilfsbereitschaft für Ukraine-Flüchtlinge lässt leicht nach

    Bedarf in Memmingen und Kreis Lindau nicht so groß

    Doch nicht überall in der Region ist der Bedarf so groß. So sagt eine Sprecherin der Stadt Memmingen, die Lage sei verglichen mit dem Kreis Ravensburg „noch nicht so dramatisch, da wir ausreichend Kapazitäten aufgebaut haben“. Die Stadt rechne aber mit einem Anstieg der Zuweisungszahlen in den kommenden Wochen. Auch im Landkreis Lindau ist aktuell kein vergleichbar starker Anstieg bei neu eintreffenden ukrainischen Geflüchteten spürbar. „Auch ein Rückgriff auf Turnhallen oder andere Erstaufnahmestationen ist aktuell nicht notwendig“, sagt eine Sprecherin.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden