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YouTube zum Abnehmen: Wie Dina Frank dazu kam, Videos auf der Plattfrom hochzuladen

YouTube als Hobby

Wie die Allgäuerin Dina Frank zur Hobby-YouTuberin wurde

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    Auf ihrem YouTube-Kanal "PrimaDina" lädt Dina Frank regelmäßig Videos zu den Themen Wandern, Rezepte und Magenbypass hoch.
    Auf ihrem YouTube-Kanal "PrimaDina" lädt Dina Frank regelmäßig Videos zu den Themen Wandern, Rezepte und Magenbypass hoch. Foto: Dominik Frank

    Seit sechs Jahren laden Sie Videos auf YouTube hoch. Mittlerweile haben Sie etwa 9500 Abonnenten. Wie sind Sie damals auf die Idee gekommen, einen Kanal auf der Videoplattform zu eröffnen?

    Dina Frank: Das war tatsächlich einer von vielen leidigen Versuchen, irgendwie abzunehmen. Außerdem habe ich ein Hobby gesucht. Also habe ich angefangen, Videos zum Thema Abnehmen auf YouTube hochzuladen. Ich dachte, durch den öffentlichen Druck halte ich mich eher an die Vorgaben. Das hat natürlich nur vier Wochen oder so geklappt. Aber die Videoproduktion hat mir einfach so viel Spaß gemacht, dass ich das beibehalten habe.

    2019 haben Sie sich dann für einen Magenbypass entschieden. Wie hat das ihren YouTube-Kanal beeinflusst?

    Frank: Der Schwerpunkt meines Kanals hat noch einmal sehr in Richtung Ernährung entwickelt, weil die Leute das sehen wollten. Mittlerweile versuche ich, auf meinem Kanal Möglichkeit zum Austausch zu bieten. Ich habe früher verzweifelt nach solchen Plattformen gesucht. Einmal im Monat lade ich deshalb auch ein Q&A-Video (Question and Answer, engl.: Frage und Antwort) hoch. Denn für Menschen, die sich normal gesund ernähren, wirkt das was ich esse, total ungesund. Aufgrund des Magenbypasses muss darauf achten, dass ich proteinreich esse. Das heißt viel Käse, viel Fleisch, viel Fisch. Dafür aber wenig Obst, wenig Gemüse und wenig Kohlenhydrate. Selbst manche Ernährungsberater verstehen das nicht. Deshalb ist es für Menschen, die eine Magenbypass-OP hatten, umso wichtiger, sich untereinander auszutauschen.

    Haben Ihre Abonnenten demnach auch hohe Ansprüche an Ihre Videos?

    Frank: Es ist schon wichtig, dass man regelmäßig Videos hochlädt. Ich bekomme viel Feedback, es wird schon gefordert, dass ich liefere. Aber ich rufe die Leute auch immer dazu auf, mir Rückmeldung zu geben. Konstruktive Kritik finde ich gut und auch wichtig, weil man daraus total viel lernt. Jeder darf kritisieren, aber nicht beleidigen. Hass-Kommentare bekomme ich zum Glück relativ wenig. Wenn ich so eine Nachricht bekomme, dann wird sie rigoros gelöscht. Das schadet zwar dem Algorithmus, aber sowas möchte ich einfach keine Plattform bieten.

    Beschäftigen Sie solche Kommentare dann noch eine Weile oder lässt Sie das kalt?

    Frank: Das kommt sehr drauf an. Ich versuche natürlich, mir das nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Das sollte auch das Ziel sein. Aber natürlich kann man das nie ganz ausblenden. Vor allem wenn der Kommentar bei mir ins Schwarze trifft. Jeder hat ja so seine Bereiche, bei denen er empfindlich ist. Und wenn dann irgendjemand Fremdes sich erlaubt, da Kommentare abzugeben, obwohl er einen gar nicht kennt - das regt mich dann schon auf. Am besten ist es dann, einfach freundlich zu bleiben. Weil das ärgert diese Menschen am meisten.

    Umso mehr Privates man mit der Öffentlichkeit teilt, desto angreifbarer macht man sich gleichzeitig. Wie entscheiden Sie, was Sie teilen und was nicht?

    Frank: Ich frage mich immer, ob es mir peinlich wäre, wenn meine Familie, meine Freunde, mein Arbeitgeber oder andere Menschen, die mir wichtig sind, das sehen. Und natürlich würde ich nie persönliche Daten wie meine Adresse oder so preisgeben. Ich zeige nur das, was die Öffentlichkeit sowieso sieht. Im Schwimmbad trage ich auch einen Bikini, also kann ich das auch vor der Kamera machen. Diese Grenzen für mich herauszufinden war aber auch eine Entwicklung.

    Wie wichtig ist es Ihnen, dass die Anzahl Ihrer Abonnenten wächst?

    Frank: Natürlich schaue ich, welche Themen auf meinem Kanal funktionieren, also was die Menschen interessiert. Aber es soll auch mein Kanal sein. Die meisten Videos, die ich mache, drehen sich entweder um Bergtouren, um Rezepte oder um den Magenbypass. Das sind drei sehr unterschiedliche Bereiche und auch das ist für den Algorithmus nicht gut. Aber das ist mir egal, denn es macht meinen Kanal persönlicher. Manchmal habe ich trotzdem kreative Blockaden. Gerade, wenn ich Videos vorproduziere. Das muss ich manchmal machen, wenn ich weiß, dass ich demnächst nicht viel Zeit habe. Dann fange ich schon an zu googeln und probiere auch mal etwas wilde Rezepte aus, die ich davor noch nie gemacht habe. Das ist natürlich schon ein kleines Risiko. Ich kann ja nicht am Ende vom Video das Essen probieren und dann sagen, dass es nicht schmeckt. (lacht)

    Sie laden nicht nur zwei Mal in der Woche ein Video auf YouTube hoch, Sie machen parallel dazu auch noch ein duales Studium zur Diplom-Verwaltungswirtin. Wird das nicht mal zu viel?

    Frank: Zu viel nicht, aber es ist schon sehr viel. Wenn ich nachmittags nach der Arbeit nach Hause komme, habe ich noch keinen Sport gemacht, kein Video gedreht und geschnitten. Aber ich bin auch ein Mensch, dem schnell langweilig ist. Außerdem ist der Kanal ein Hobby, keine Arbeit. Als Job würde sich das auch nicht rentieren. Der Stundenlohn wäre weit unter dem Mindestlohn. Aber das Größte ist für mich sowieso, wenn Leute mir schreiben, dass ich sie motiviert habe oder ihnen mit meinem Kanal geholfen habe.

    Zur Person: Dina Frank ist 29 Jahre alt und kommt aus dem Raum Kempten. In ihrer Freizeit geht Frank gerne in die Berge oder dreht und schneidet Videos für ihren YouTube-Kanal "PrimaDina". 2019 hatte sie eine Magenbypass-OP, seitdem hat sie 60 Kilogramm abgenommen. Über diese und andere Themen spricht sie offen in ihren Videos.

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