Das Schloss Isny wird zum zentralen Kunst- und Kulturort der Westallgäuer Stadt. Künftig sind in der barocken Anlage am Rande des Zentrums nicht nur die Kunsthalle des Isnyer Malers Friedrich Hechelmann und die städtische Kunstgalerie untergebracht. Nun zieht auch das Stadtmuseum ein – was einige organisatorische und bauliche Veränderungen im Innern mit sich bringt.
„Schloss Isny 2020“ heißt das Projekt, das schätzungsweise 750000 Euro kosten wird. Dafür erhalten die Stadt sowie die „Friedrich Hechelmann und Schloss Isny Kunst- und Kulturstiftung“ gemeinsam einen Zuschuss aus dem Leader-Förderprogramm der Europäischen Union von gut 80000 Euro. Beide Einrichtungen nehmen für den Betrieb des Kooperations-Projekts mehr Geld in die Hand; außerdem wird zusätzlich eine halbe Personalstelle geschaffen.
Schon bisher pflegen Hechelmann, 71, und die Städtische Kunstgalerie gute Nachbarschaft im Gebäude, das einst als Kloster diente. Nach einer wechselvollen Geschichte ist jetzt die Hechelmann-Stiftung Eigentümerin des Hauptgebäudes. Hechelmann bewohnt einige der Räume. Seine teils großformatigen Tafelbilder hat er bisher in lichtdurchfluteten Räumen im ersten Stock eines Flügels ausgestellt.
Dort soll das Stadtmuseum einziehen, das bisher im Mühlturm untergebracht ist. Es erzählt mittels einer Dauerausstellung auf 300 Quadratmetern die Geschichte der Stadt und beleuchtet in Wechselausstellungen spezielle Themen.
Hechelmanns Gemälde sind künftig in einem anderen Flügel zu sehen, den der Maler vom Fürsten von Quadt kaufte. Er renovierte den maroden Gebäudeteil im Sommer. In abgedunkelten, hohen Räumen mit knarrenden, uralten Dielenböden setzt Hechelmann die Werke in Szene. Die Wände hat er passend zu den farbstarken Großgemälden gestrichen, und eine ausgeklügelte Beleuchtung installiert.
Auch ein Atelier hat sich der Künstler im neu erworbenen Trakt eingerichtet. Es liegt direkt über der Marienkapelle, einem Raum, der fast verborgen ist und nur durch die Kirche St. Georg und Jakob, die ans Schloss andockt, erreichbar ist. Hechelmann möchte nun einen früheren Durchgang zwischen Schloss und Kapelle wieder herstellen. In der Kunsthalle zeigt Friedrich Hechelmann Gemälde, Buchillustrationen, Zeichnungen und Skulpturen.
Der dazugehörende Laden im Erdgeschoss verkauft nicht nur Bücher, Drucke und Kunstartikel; er ist außerdem Eingang und Ticketschalter für Kunsthalle und Städtische Galerie. Den Saal der Galerie mit seinem imposanten Gewölbe lässt die Stadt seit zehn Jahren zeitgenössische Künstler wechselweise bespielen.