Großveranstaltungen sollen wegen der Corona-Pandemie mindestens bis Ende Oktober verboten bleiben. Das würde auch das Aus für die Allgäuer Viehscheid-Feste bedeutet. Manche Orte haben ihre Veranstaltungen rund um den Alpabtrieb bereits abgesagt, andere hoffen hingegen, dass der Viehscheid trotz Corona stattfinden kann.
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Auch Christof Endreß, der Bürgemeister von Blaichach, gibt die Hoffnung für den Gunzesrieder Viehscheid noch nicht auf. „Die Hoffnung, das Viehscheid-Fest in Gunzesried doch noch feiern zu können, ist da. Aber sie ist nicht groß.“ Endreß will kämpfen um den Gunzesrieder Viehscheid – er sei unheimlich wichtig für die Gemeinde, sagt der Blaichacher Bürgermeister. Offiziell absagen möchte er das Fest noch nicht – nächste Woche sei noch ein Termin beim Landratsamt geplant.
Viehscheid mit Mundschutz und Abstand?
Wie eine Feier in Corona-Zeiten aussehen könnte? Sicher ist: „Wenn ich bei jedem Besucher die Kontaktdaten notieren soll und jeder einen Mundschutz tragen muss, werden wir das Fest am Ende doch absagen“, meint Endreß.
Dass Großveranstaltungen sogar bis Ende Oktober verboten werden könnten, davon ist dem Blaichacher Bürgermeister bislang nichts bekannt.
Die Bundesländer wollen Großveranstaltungen wegen der nicht überwundenen Corona-Krise grundsätzlich bis mindestens Ende Oktober verbieten. Dies gelte für solche Veranstaltungen, "bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist", heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Formulierungsvorschlag für das Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochnachmittag. Demnach könnte es Ausnahmen geben, wenn die Vorgaben eingehalten werden können.
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Womöglich sogar bis Ende des Jahres verboten
In dem Textvorschlag heißt es weiter: "Versammlungen genießen grundrechtlich besonders verbürgten Schutz." Angesichts der bei Menschenansammlungen vorhandenen Infektionsgefahren "ist aber auch großes Augenmerk auf das Vorliegen geeigneter Schutz- und Hygienekonzepte und deren Einhaltung zu legen". In einer früheren Beschlussvorlage für das Treffen mit Merkel war offen gelassen worden, ob Großveranstaltungen womöglich auch bis Ende des Jahres verboten bleiben könnten.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte nach dem vorbereitenden Treffen der Regierungschefs in der bayerischen Landesvertretung in Berlin: "Bei Großveranstaltungen haben wir jetzt die Frist 31. Oktober. Aber wir haben ein paar Kriterien, wenn zum Beispiel rückverfolgbar ist, wer wo gesessen hat, dass man auch schon vorher größere Veranstaltungen durchführen kann."
Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) sagte der dpa, Großveranstaltungen sollten ab dem 1. September möglich sein, aber nur dann, wenn Kontaktbeschränkungen und Hygienekonzepte eingehalten würden. Auf Nachfrage, wie das beispielsweise bei Fußballspielen aussehen könnte, sagte Günther, über die konkrete Ausgestaltung habe man nicht gesprochen. Es gehe um eine grundsätzliche Vereinbarung.
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