Sandro Cortese ist gerade mit Armschlaufe unterwegs. Nach einem unverschuldeten Sturz beim jüngsten Motorradrennen in Donington klagte der 29-jährige Berkheimer über Schmerzen in der linken Schulter. Die Ärzte diagnostizierten schließlich eine Einblutung und Faserrisse. Nun wurde Cortese im Krankenhaus Mindelheim erfolgreich operiert – weil die Verletzung, so die Ärzte, nicht auf natürliche Art verheilt wäre. Cortese durfte das Krankenhaus schon zwei Tage nach dem Eingriff wieder verlassen und ist guter Dinge, dass die Armschlaufe in drei Wochen nicht mehr notwendig ist.
Der Supersport-Weltmeister von 2018 erzählt: „Beim Motorradfahren hatte ich keine Schmerzen, aber im täglichen Leben wurde es immer schlimmer. Beim Schlafen oder Trainieren war es kein Zustand mehr, der auszuhalten war. Daher habe ich mich zu diesem Schritt entschieden.“ Bewusst habe er den Zeitpunkt gleich nach Saisonende gewählt, denn die Schulter darf nun sechs Wochen nicht belastet werden. „Die ersten Testfahrten für die neue Saison sind erst für Anfang nächstes Jahr geplant. Bis dahin habe ich also ausreichend Zeit, um wieder vollkommen fit zu werden“, sagt der Berkheimer. Das deutet darauf hin: Er wird wohl auch künftig in der Superbike-WM antreten.
Eine offizielle Bestätigung des holländischen Traditionsteam Ten Kate gab es allerdings noch nicht. Der zweite Platz neben dem Franzosen Loris Baz ist demnach noch nicht vergeben. „Ich hoffe natürlich, ein gutes Motorrad für die Zukunft zu bekommen“, kommentiert Cortese.
Sein Rückblick auf die Saison fällt zufriedenstellend aus, obwohl es für ihn bei GRT-Yamaha nicht weitergeht. Der 29-Jährige sagt: „Es war mein erstes Jahr in der Superbike-WM. Die Mechaniker und auch die anderen Leute im Team waren sehr nett. Wir sind wie eine Familie zusammengewachsen. Doch leider wurden wir uns bei einigen technischen Aspekten nicht einig. Es ging nicht ums Geld.“ Eine Rückkehr in die Supersport-WM schließt er aus: „Ich kam in die Klasse und habe den Titel gewonnen. Besser kann man es dort nicht machen.“