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Invasive Art: Asiatische Hornisse breitet sich aus: Wie erkennt man sie?

Invasive Art

Asiatische Hornisse breitet sich aus: Wie erkennt man sie?

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    Asiatische Hornissen (Vespa velutina) sammeln sich an einem Ausgang ihres Nestes.
    Asiatische Hornissen (Vespa velutina) sammeln sich an einem Ausgang ihres Nestes. Foto: Axel Heimken, dpa (Archivbild)

    Eine invasive Art ist auf dem Vormarsch: die Asiatische Hornisse. Das Insekt, dessen wissenschaftlicher Name Vespa velutina lautet, kommt eigentlich aus Südostasien, breitet sich seit einigen Jahren aber in Europa aus. Das macht Experten in Deutschland zunehmend Sorgen. Hierzulande gilt die Region um Karlsruhe als besonders betroffen. Aber wie erkennt man das Insekt? Und warum sollte ihr Ausbreiten genau beobachtet werden? Alle Informationen zur Asiatischen Hornisse finden Sie hier gesammelt.

    Wie sieht die Asiatische Hornisse aus?

    Nach Angaben des Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt Aulendorf (STUA) erreicht die Asiatische Hornisse eine Größe von 2,4 Zentimetern, Königinnen können drei Zentimeter groß werden. Damit sind sie etwas kleiner als die in Deutschland einheimische Hornissenart Vespa cabro. Im Vergleich zu dieser unterscheidet sich die Asiatische Hornisse außerdem in einer schwarzen Grundfärbung, einem breiten orangen Streifen am Hinterleib, einer orangen Kopfvorderseite und gelben Beinenden.

    Asiatische Hornisse in Deutschland: Verhalten

    Die Asiatische Hornisse ist ausschließlich tagaktiv. Auch in diesem Punkt unterscheidet sich das Insekt von der einheimischen Hornisse, die auch nachts fliegen. Im Frühjahr baut die Königin ein Nest in hohen Baumwipfeln am Waldrand oder an Gewässerufern. Auch im städtischen Bereich nistet die Art laut STUA, dann baut die Asiatische Hornisse das Nest gelegentlich auch an Gebäuden. In einem solchen Nest wohnen dann bis zu 2000 Tiere.

    Eigentlich verhalten sich die Asiatischen Hornissen friedlich und defensiv. Macht man sich als Mensch allerdings näher an das Nest heran, reagieren sie durchaus empfindlich - und greifen dann auch mit dem Stachel an.

    Ist die Asiatische Hornisse gefährlich?

    Die Asiatische Hornisse zählt zur Familie der Wespen. Die Stiche der tropischen Hornissenart sind dabei laut dem Naturschutzbund NABU nicht gefährlicher als die einheimischer Wespenarten. Dennoch haben Hornissen aufgrund ihrer Größe fälschlicherweise den Ruf, deutlich gefährlicher zu sein. Bei der Asiatischen Hornisse und ihrer Bezeichnung kommt eine unglückliche klangliche Ähnlichkeit hinzu: Gerne werden sie mit der Asiatischen Riesenhornisse verwechselt, die tatsächlich für den Menschen gefährlich sein kann - allerdings in Europa nicht vorkommt. Vorsicht ist also bei entsprechenden Horrormeldungen geboten.

    Das Ausbreiten der Asiatischen Hornisse ist zwar für den Menschen selbst ungefährlich, bleibt dennoch problematisch: "Das Problem bei der Asiatischen Hornisse ist, dass sie dreimal so kräftig ist, wie die heimische Hornisse", erklärte 2018 der Hornissen-Fachberater für das Landratsamt Karlsruhe, Harald Wiedemann, gegenüber ka-news.de. Die Folge: Die Asiatische Hornisse ernährt sich hauptsächlich von Honigbienen. Es gebe demnach bestätigt Fälle, dass die Asiatische Hornisse in Bienenstöcke eingedrungen sei und sich dort ihre Beute geholt habe.

    Die invasive Art bedroht laut dem Deutschen Berufs- und Erwerbs-Imker-Bund (DBIB) in der Regel keine starken und gesunden Bienenvölker. Problematisch könnte es aber für junge oder geschwächte Völker werden.

    Karlsruhe: Wo breitet sich die Asiatische Hornisse aus?

    Vespa velutina ist in Europa zwar eine neue Art, aber Experten sind sich sicher, dass die Asiatische Hornisse in unseren Breitengraden bleiben wird. Die Einwanderung der Spezies ist laut NABU unumkehrbar.

    Auf unserem Kontinent wurde das Tier laut dem Naturschutzbund 2004 erstmals entdeckt - in Frankreich, wo die Asiatische Hornisse mittlerweile weite Teile besiedelt hat. Seitdem kamen zahlreiche europäische Länder hinzu. Spanien erreichte die Art 2010, Belgien und Portugal ein Jahr später. Im Jahr 2014 wurde die eingeschleppte Art dem NABU zufolge dann erstmals in Deutschland nachgewiesen. 

    In Baden-Württemberg ist die invasive Art besonders um Heidelberg und Karlsruhe verbreitet. Laut NABU wurde sie zudem auch in Tübingen und im Regierungsbezirk Stuttgart, in Hessen und Nordrheinwestfalen nachgewiesen. Die Karte des Informationsprojekts Velutina listet offizielle und inoffizielle Meldungen und Sichtungen der Art und verzeichnet die Asiatische Hornisse vor allem in der Region um den Odenwald.

    Doch die Asiatische Hornisse ist auch im Norden Deutschlands heimisch: In Hamburg wurden zum Beispiel laut DBIB 2019 erstmals Tiere gesichtet.

    Meldepflicht der Asiatischen Hornisse: Wie kann man sie melden?

    Weil die Asiatische Hornisse Wild- und Honigbienen bedroht, muss sie gemäß der EU-Verordnung Nr. 1143/2014 unverzüglich bekämpft und dauerhaft beseitigt werden. Dafür ist die Art meldepflichtig. Wer eine Asiatische Hornisse sieht - und im besten Fall fotografiert -, muss sie bei der unteren Naturschutzbehörde melden. Meistens gibt es dafür bei den Verwaltungen eigene Mail-Adressen für invasive Arten. So lautet die Kontaktadresse zum Beispiel beim

    • Regierungspräsidium Freiburg: invasivearten@rpf.bwl.de
    • Regierungspräsidium Karlsruhe: invasivearten@rpk.bwl.de
    • Regierungspräsidium Tübingen: invasivearten@rpt.bwl.de
    • Regierungspräsidium Stuttgart: invasivearten@rps.bwl.de

    Ein praktisches Hilfe-Tool, um Sichtungen der Art zu melden, ist außerdem das Meldeformular des Projekts Velutina. Dort kann die Sichtung eingegeben werden, das Informationsprojekt gibt die Meldung dann an die zuständige Behörde weiter.

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