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Ältester Kemptener feiert Geburtstag: Herzlichen Glückwunsch, Paul Aufheimer!

106 Jahre

Ältester Kemptener feiert Geburtstag: Herzlichen Glückwunsch, Paul Aufheimer!

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    Paul Aufheimer ist mit 106 Jahren einer der ältesten Männer in Bayern.
    Paul Aufheimer ist mit 106 Jahren einer der ältesten Männer in Bayern. Foto: Ralf Lienert

    Es war eine traurige Zeit, als Paul Aufheimer zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in der Sutt zur Welt kam. Schon als Vierjähriger verlor er seinen Vater. So folgten auch für die Mutter schwere Jahre. Doch das ist lange her. Mit großem Jubel wurde gestern im Margaretha- und Josephinen-Stift ein besonderer Ehrentag Aufheimers gefeiert: Mit nun 106 Jahren ist er der älteste Kemptener.

    Unserem Kollegen Tobi Schuhwerk verriet Aufheimer, was wirklich wichtig ist im Leben.

    Immer noch ist er bei bester geistiger Gesundheit. Davon konnten sich die Geburtstagsgäste gleich überzeugen. Die Glückwünsche von Oberbürgermeister Thomas Kiechle, der mit einem riesigen Geschenkkorb kam, nahm der Jubilar eher gelassen entgegen. Der Name Kiechle jedoch weckte Erinnerungen und regte seine Erzählkunst an.

    "Da kenne ich doch noch den Georg Kiechle. Mit dem hatte ich oft zu tun, als ich noch beim Landwirtschaftsamt beschäftigt war", bekamen die Gäste zu hören. Nun könnte man meinen, bei dem Erwähnten handle es sich um den früheren Bundeslandwirtschaftsminister. Doch der hieß ja Ignaz. Nein, Aufheimer meinte den Großvater des heutigen Rathauschefs. Und der strahlte dann auch, als der Jubilar von seinem Vorfahren erzählte, den er selbst nicht mehr kennengelernt hat. Der habe sich nicht nur um das Vereinsleben, sondern besonders um die Allgäuer Milchwirtschaft verdient gemacht. Außerdem sei er der zweite Bürgermeister in der damaligen Gemeinde Sankt Mang gewesen.

    Das alles wusste Aufheimer noch genau. Er habe nämlich so manches schwierige Gespräch mit dem Georg in seinem Haus in Reinharts geführt. Um sein Wissen noch deutlicher zu zeigen, erzählte er, dass "der Ignaz" dort geboren ist.

    Vom Kemptener Straßenbild in der Nachkriegszeit erzählte Aufheimer auch, von amerikanischen Militärfahrzeugen und einem Stadtkommandanten, der dem jungen Ignatz Kiechle zu einem Praktikum in den USA verholfen hat. Da konnte der Oberbürgermeister nur zustimmend nicken: 19 Jahre alt sei sein Vater damals gewesen.

    Alle Geburtstagsgäste fragten neugierig nach dem Rezept für das hohe Alter. Auch da hatte der Jubilar eine Antwort parat. Sein Lebenselixier sei seine große Leidenschaft für die klassische Musik und die Volksmusik. Vor allem, seit das Augenlicht nachgelassen hat. Daneben habe er sich der gesunden Ernährung verschrieben. Leider würde man heute Lebensmittel, "in den Leben steckt", nicht genügend schätzen. Da könne er nur zur Aufklärung raten. Essen, "das nur schmeckt", sei der falsche Weg. Wegen des Geschmacks stecke nämlich in so einigen Lebensmittel Zusatzstoffe und das sei nicht unbedingt gesund. Er selbst, sagte der Jubilar, fühle sich heute gesünder als in jungen Jahren.

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