Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lädt zum "bayerischen Brauerei-Gipfel". Am Donnerstag will er sich mit insgesamt 12 Vertretern der Branche aus allen Teilen des Freistaats treffen, wie das Ministerium am Dienstag mitteilte. Die Brauer befinden sich in der Corona-Krise in einer schwierigen Lage und fordern bessere Hilfen von der Politik.
Fassbier wird aufgrund des Corona-Lockdowns schlecht
Besonders große Probleme macht den Brauereien Fassbier. Denn ohne geöffnete Gastronomie und Volksfeste gibt es dafür keinen Absatzmarkt. Doch einmal ins Fass abgefülltes Bier lasse sich nicht mehr in Flaschen umfüllen, sagt Stefan Stang vom Verband Private Brauereien Bayern. Doch angesichts der sich inzwischen lange hinziehenden Schließungen der Gasthäuser läuft bei immer mehr Fässern in Brauereien, Gastronomie und Großhandel das Haltbarkeitsdatum ab, wie Lothar Ebbertz vom Bayerischen Brauerbund sagt.
Bayerische Brauereien mussten Bier wegschütten
Die Folge: Das Bier muss weggeschüttet werden. Passiert dies unter zollrechtlicher Aufsicht, bekommt die Brauerei wenigstens die Biersteuer zurück. Rund 10 Cent sind das pro Liter. Manche Brauereien verschenken das Bier auch, bevor es abläuft, wie am vergangenen Wochenende die Klosterbrauerei Irsee in Schwaben, die 2500 Liter verteilte.
Ebbertz und Stang beklagen, dass die Brauereien schlechter gestellt sind als andere Branchen, weil ihnen die verderbliche Ware nicht ersetzt werde. Dies dürfte auch beim Gipfel mit Aiwanger zur Sprache kommen.
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