Heute ist Allerheiligen. Das Fest, ein gesetzlicher Feiertag in Bayern, hat eine lange Tradition und läutet mit Gottesdiensten und Gräbersegnungen für die Christen den November ein.
Die Geschichte von Allerheiligen beginnt mit Papst Bonifaz IV. Am 13. Mai 609 weihte er den heidnischen Tempel des Pantheon (deutsch: pan theon = allen Göttern geweiht) auf dem römischen Marsfeld in eine Kirche zu Ehren der Gottesmutter und aller Märtyrer. Man muss bedenken, dass alle Heiligen bis dahin Märtyrer waren und auf irgendeine Weise wegen ihres Glaubens starben. "In der Tat kann man sagen, dass die systematische Heiligenverehrung wohl mit Papst Bonifaz IV anfängt", sagt Prof. Dr. Peter Schallenberg von der Theologischen Fakultät Paderborn.
Erst später kamen Heilige hinzu, die wegen ihrer Lebensgeschichte und wegen Wundern, die sie gewirkt haben, als Vorbilder im Glauben verehrt wurden. Der erste solche Heilige war Ulrich von Augsburg.
Ursprünglich war Allerheiligen nach Ostern
Als Festtag aller heiligen Märtyrer wurde zunächst der Freitag nach Ostern festgelegt, weil die Märtyrer als privilegierte Zeugen der Auferstehung angesehen wurden, die den leiblichen Tod nicht scheuten und auf die Auferstehung vertrauten. Vorbild für diese Sichtweise sind die sieben Makkabäerbrüder im Alten Testament.
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Allerheiligen als Fest für die Weltkirche am 1. November
Erst Papst Gregor III. legte 735 bei der Weihe einer Kapelle zu Ehren aller Märtyrer in St. Peter zu Rom das Datum auf den 1. November. Vermutlich tat er das unter dem Einfluss der irischen Tradition. Der 1. November ist nämlich der Beginn des Jahres nach keltischem und altirischem Kalender. Papst Gregor IV. bestätigte 835 unter Einfluss Kaiser Ludwig des Frommen das Fest und das Datum für die gesamte Weltkirche.
Mit Allerseelen wird Allerheiligen erst zum Fest für alle Heiligen
Nach der Jahrtausendwende verbreitete sich vom Kloster Cluny in Burgund das Fest Allerseelen in der Kirche. Es wurde auf den Tag nach Allerheiligen festgelegt. Allerseelen basiert auf der Lehre vom Fegefeuer, die aus dem irischen Kloster des hl. Patrick entstammt. Demnach gelangen alle Verstorbenen durch das Fegefeuer hindurch zur endgültigen Heiligkeit.
Das wollte man an Allerseelen und zwar für alle Verstorbenen, ob heilig oder nicht, feiern. Und so erweiterte man das Fest Allerheiligen ebenfalls auf die Verehrung aller Märtyrer und sonstigen Heiligen der Kirche.
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Allerheiligen heute
Luther und alle Reformatoren schafften die Heiligenverehrung rigoros ab und damit auch das Fest Allerheiligen. Seitdem ist das Fest nur noch in katholischen Ländern staatlicher Feiertag.
In Deutschland gilt dies für
- Bayern
- Baden-Württemberg
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- und das Saarland.
Allerheiligen ist ein Hochfest, durch dessen Bezug zu Ostern ist die liturgische Farbe weiß. Eng verbunden damit ist das darauf folgende

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