Auf ihren Reisen durch Peru und Indonesien wurden Sarah und Valentin auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam. Die dort vorherrschenden Produktionsbedingungen haben sie erschrocken. Nach ihrer Rückkehr schworen sie sich deshalb: Wir wollen versuchen, selbst nachhaltiger zu leben und die Herkunft unserer Produkte zu hinterfragen.
"Bei Lebensmitteln war das noch verhältnismäßig einfach. Aber nachhaltige Klamotten, die dann auch noch gut aussehen, gab es praktisch nicht“, musste Valentin Wirth schnell feststellen. Die Rettung: Die beiden Studenten begannen, T-Shirts für den Eigenbedarf zu besticken. "Wir haben ganze T-Shirts vollgestickt, bis wir einigermaßen den Dreh raushatten“, erzählt Sarah lachend. Bald klappte das offenbar so gut, dass sie mit ihrem Style die Aufmerksamkeit anderer auf sich zogen.

„Wir wurden auf der Straße von Freunden und sogar Fremden gefragt, wo man denn diese Shirts kaufen könne“, erinnert sich Valentin, der in Innsbruck Psychologie studiert. Besonders für die Motive „Kuh“ und „Weinglas“ interessierten sich etliche Menschen. Die Idee, aus dem Hobby ein Unternehmen aufzubauen, war geboren!
Mittlerweile gibt es deutlich mehr Motive ihrer handgemachten Veredelungen. Neben dem Kuh-Design zeigen Sarah und Valentin ihre Allgäu-Liebe auch mit einem Motiv „Berge“. Weitere sollen folgen. „Bei den Designs halte ich mich zurück, dafür bin ich nicht kreativ genug“, sagt Sarah und spielt den Ball zu Valentin.
Slow-Fashion mit qualitativ hochwertiger Ware
Wichtiger als das einzelne gestickte Motiv ist den beiden aber der Nachhaltigkeitsgedanke bei ihren Produkten. "Ökologisch sind unsere Shirts nachhaltig, weil sie alle aus 100 Prozent Bio-Materialen enstehen", sagt Valentin. Aber auch die soziale Nachhaltigkeit haben sie im Blick: "Unsere T-Shirts stammen zwar aus Indien. Aber ein deutsches Transportunternehmen garantiert höchste Transparenz - daher können wir sicher sein, dass alles sauber produziert wird." Politikwissenschafts-Studentin Sarah ergänzt: "Uns ist wichtig, dass jeder Arbeiter entlang der Produktionskette gute Arbeitsbedingungen vorfindet und einen fairen Lohn erhält." Entsprechende Zertifizierungen auf ihren Klamotten (z.B. „Paying a Fair Share“) bestätigen das (mehr Infos hier).
Aktuell ist ihre Produktion noch auf T-Shirts und Longsleeves (langärmlige Shirts) beschränkt. Doch dabei soll es nicht bleiben. "Faire und nachhaltige Mode soll keine Nische für ein alternatives Kunterbunt bleiben, sondern nach und nach alle Kleiderschränke der Welt erobern", beschreiben sie auf ihrer Homepage. Valentin verrät: "Als nächstes wollen wir einen Jutebeutel auf den Markt bringen. Und für den Winter dann noch Mützen und Hoodies." Natürlich im typischen "dezent"-Stil - sowohl die Farben als auch die Stickereien sollen nicht aufdringlich wirken. Losgelöst von aktuellen Modetrends. "Man wird unsere Klamotten ohne Probleme zu jedem Zeitpunkt tragen können“, verspricht Sarah.
Noch ein "dezenter" Tipp von Sarah und Valentin: Alte oder kaputte Klamotten müssen nicht weggeworfen werden. Man kann ihnen auch in anderer Funktion neues Leben einhauchen. Unter dem Konzept des „Upcyclings“ stellen Sarah und Valentin auf ihrer Website verschiedene Möglichkeiten vor, um die Klamotten vor der Tonne zu retten.