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Allgäuerin (18) erlebte den Trip ihres Lebens dank "Yes Theory" - hier verrät sie, was das ist

Raus aus der Komfortzone!

Allgäuerin (18) erlebte den Trip ihres Lebens dank "Yes Theory" - hier verrät sie, was das ist

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    allgaeu.life-Prakti Alina (M.) mit ihren Mitreisenden. Alle waren sich vorher völlig fremd und lernten sich nur wegen "Yes Theory" kennen. In Lissabon trafen sie auf Nuno (hinten, mit Sonnenbrille), der ihnen die Stadt zeigte.
    allgaeu.life-Prakti Alina (M.) mit ihren Mitreisenden. Alle waren sich vorher völlig fremd und lernten sich nur wegen "Yes Theory" kennen. In Lissabon trafen sie auf Nuno (hinten, mit Sonnenbrille), der ihnen die Stadt zeigte. Foto: Joshua Borchardt

    „Kannst du endlich mal was machen und nicht nur zuhause rumsitzen?“ Irgendwann hatte meine Mutter genug! Nach meinem Abitur hatte ich mir eine Pause verdient, genoss wochenlang das süße Nichtstun. Bis ich daheim zu hören bekam: "Mach' was!" Was dann folgte, hatte meine Mutter aber wohl nicht erwartet.

    Seit Anfang des Jahres schaue ich die Videos der YouTube-Gruppe "Yes Theory". Die YouTuber wollen Leute dazu animieren, aus ihrer Komfortzone herauszutreten. Denn dann erlebt man die aufregendsten und außergewöhnlichsten Dinge, so ihre Theorie. Sag einfach Ja, auch wenn's Dir schwer fällt! Entsprechend lautet ihr Motto: "Seek Discomfort" - auf deutsch etwa: Gehe auf die Suche nach dem Unbequemen.

    Natürlich geht's nicht darum, etwas Dummes oder Verbotenes zu tun - oder gar sein Leben zu riskieren. Die Devise lautet: Spring' über deinen eigenen Schatten. Traue dir mal etwas zu, wovor du eigentlich Schiss hast. Und wenn es nur darum geht, das hübsche Mädchen oder den süßen Kerl im Café anzusprechen. Denn meistens halten wir uns selbst davon ab, die tollsten Dinge zu erleben.

    Der YouTube-Channel "Yes Theory" wurde von Thomas, Matt, Ammar und Derin gegründet, die alle unterschiedlicher Nationalitäten angehören. Zusammen produzieren sie (inzwischen ohne Derin) regelmäßig Videos, in denen sie beispielsweise ihren Garten in Venice/Los Angeles in ein Restaurant verwandeln, in das sie nur Fremde einladen. Sie lassen sich mit Fremden das gleiche Tattoo stechen oder versuchen etwa in unterschiedlichen Städten ohne Geld auszukommen. Dabei sind sie vollkommen auf die Hilfe von Fremden angewiesen.

    Zum YouTube-Channel gehört auch die Facebook-Gruppe "Yes Theory Fam". Dort können die Mitglieder erzählen, wenn sie Dinge nach dem Motto „Seek Discomfort“ gemacht haben - oder wenn sie planen, so etwas zu machen und noch Leute dafür suchen. Nach der Aufforderung meiner Mutter fand ich einen Post von Joshua, 21, aus der Nähe von Hamburg: Er will mit ein paar Fremden aus unterschiedlichen Ländern in zehn Tagen durch sechs Länder reisen.

    Machen wir es kurz: Eine Woche später saß ich mit meinem riesigen Rucksack im Zug nach Amsterdam, wo ich mich mit Albert (Schottland), Roeland (Niederlande), Katharina und Joshua (bd. aus Deutschland), alle zwischen 19 und 21, traf.

    Auf Reise

    In den nächsten zehn Tagen schliefen wir bei Fremden, die wir nur dank Yes Theory "kannten". Unter anderem in einer 22 Quadratmeter großen Wohnung in Nancy/Frankreich mit insgesamt elf Leuten und einem Hund. Wir verbrachten eine komplette Nacht am Strand von Barcelona, wo wir sieben Jungs aus London kennenlernten, die mit uns bis fünf Uhr morgens feierten. Den Sonnenaufgang haben wir natürlich auch genossen.

    Nur zweimal mussten wir für unsere Unterkünfte extra zahlen. Eines der beiden Male war in Sevilla, wo wir eine Airbnb Wohnung mieteten und Martha zum Kochen einluden. In Lissabon probierten wir die App „Couchsurfing“ aus und schliefen bei Vicente, mit dem wir am nächsten Tag einen Fallschirmsprung machten. Dazu sei gesagt: Ich habe Höhenangst und hatte auch nie vor, aus 4.200 Metern Höhe zu springen. Du kannst Dir also denken, wie weit ich mich hierbei aus meiner Komfortzone herausgewagt habe.

    Die meiste Zeit verbrachten wir allerdings in Zügen und Bussen. Das wurde aber nie langweilig, da wir immer über irgendetwas lachen mussten, geschlafen haben oder Albert uns mit seinen magischen Tricks "verzaubert" hat.

    Nach so einer unglaublichen Zeit blieb uns nur eines übrig: Tattoos! In Paris, dem letzten Halt unserer Reise, fanden wir einen Tätowierer, der uns spontan tätowierte. YES, SEEK DISCOMFORT und J'AI PAS PEUR (franz.: "Ich habe keine Angst") waren die unterschiedlichen Motive, die wir uns ausgesucht haben.

    Die Idee, mit Fremden durch Europa zu reisen, klingt im ersten Moment ziemlich verrückt. Aber es war eines der besten Erlebnisse meines Lebens! Ich habe einen Haufen neuer, inspirierender Leute kennengelernt und hatte eine unglaublich tolle Zeit. Und auch wenn ich mich in meiner heimischen "Komfortzone" im Allgäu sehr wohl fühle: Ich würde es jederzeit wieder machen!

    Faaaaaallschirmspringen dank "Seek Discomfort":

    Gut in Brüssel angekommen.
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