Sabine Losansky (M.) vom Blumen-Geschäft „Altstadt-Floristik“ in Kempten bekommt wertvolle Tipps der Ladentester Solveig Lüthje (l.) und Achim Gebhardt (r.).
Bild: Martina Diemand
Sabine Losansky (M.) vom Blumen-Geschäft „Altstadt-Floristik“ in Kempten bekommt wertvolle Tipps der Ladentester Solveig Lüthje (l.) und Achim Gebhardt (r.).
Bild: Martina Diemand
Wer Sabine Losanskys Blumen-Geschäft „Altstadt-Floristik“ in Kempten betritt, blickt zuerst auf liebevoll gestaltete Sträuße und die rot gestrichene Wand hinter der Kasse. „Das Farbthema rot haben Sie gut umgesetzt“, sagt denn auch Achim Gebhardt von der Münchner Firma Cima. Nur das Licht müsse noch irgendwie verändert werden. Gebhardt berät mit seiner Kollegin Solveig Lüthje Kemptener Geschäftsleute. Zum ersten Mal wird diese Aktion vom City-Management durchgeführt.
Wie sind die Waren präsentiert, wie ist die Dekoration, wie hell das Licht – darauf richten die „Store Checker“ (Ladentester) ihr Augenmerk. Für das Kemptener City-Management war der Hintergrund für den Ladentest das Ladensterben in der Innenstadt. Inhabergeführte Geschäfte sollen laut Niklas Ringeisen vom City-Management Anreize bekommen, ihre Stärken hervorzuheben. „Es geht nicht darum, nur zu kritisieren“, sagt Ringeisen. Vielmehr sollen Ideen entstehen.
Deshalb beteiligt sich der Verein auch an den Kosten aus dem Förderprogramm Nördliche Innenstadt. Die Inhaberin der Altstadt-Floristik, Sabine Losansky, ist dankbar für die Anregungen, die sie von den zwei Testern bekommt. „Man überlegt ja selber immer, wie man Dinge im Laden verbessern kann.“
Heller, freundlicher, sortierter
Gerade beim Thema Licht habe sie schon einige Ideen. „So wie das momentan ist, blendet es die Kunden eher“, sagt Tester Gebhardt. Er empfiehlt, die Licht-Spots nach unten zu richten, und den Laden überhaupt heller zu machen.
Auch den Verkaufsbereich würde er umgestalten. Für Urkunden und Aufträge von Kunden empfiehlt er eine Schiefer-Tafel: „Das sieht viel sortierter aus, als wenn die Zettel so wie jetzt an der Wand hängen.“
Die Kunden honorieren auch schon Kleinigkeiten.
"Store Checker" Achim Gebhardt
Positiv sind für seine Kollegin Solveig Lüthje die Holztische in der Mitte des Verkaufsraumes. Auch die Sitzecke, in der Kunden in Katalogen etwa für Hochzeiten blättern können, hebt sie hervor. „Man könnte aber darüber nachdenken, die Angebote auch digital, etwa auf Tablets, zu präsentieren.“ Auch die Umgestaltung der Sitzecke kann sich Losansky vorstellen.
Oft reichen kleine Veränderungen
Mit relativ leichten, nicht zu teuren Veränderungen eine große Wirkung erzielen, darum geht es den Testern vor allem. „Die Kunden honorieren auch schon Kleinigkeiten“, sagt Achim Gebhardt. Da ist sich auch Floristin Losansky sicher. Ihr ist wichtig, den persönlichen Stil des Ladens hervorzuheben: „Das muss nicht alles so geschniegelt aussehen.“
Die Verkäuferin will auch andere Ladenbesitzer in der Innenstadt animieren, bei dem Angebot mitzumachen. Der nächste Store Check soll im April nächsten Jahres stattfinden. Manche Händler haben laut Niklas Ringeisen noch etwas zurückhaltend auf das Angebot reagiert: „Wir hoffen, dass viele die Scheu nun verlieren.“