Nach dem Angriff eines Vaters auf drei Erzieherinnen und Erzieher des Neuburger Kindergartens St. Ulrich am Montag ist gegen den Angreifer Haftbefehl erlassen worden. Wie die Polizeiinspektion Neuburg am Dienstag mitteilte, wurde er am Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen den 30-Jährigen. Er befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt. Die Ermittlungen der Polizei Neuburg zum Ablauf des Vorfalls dauern an.
Der Kindergarten bleibt derweil vorübergehend geschlossen. Wie berichtet, ist der 30-jährige Neuburger am Montagvormittag auf das Kindergartenpersonal, das seinen eigenen Sohn betreut, losgegangen und hat einen 24-jährigen Erzieher sowie eine 40- und eine 44-jährige Erzieherin verletzt. Der Angreifer schlug laut Angaben der Polizei mit der Faust ins Gesicht der Mitarbeiter. Als diese am Boden lagen, trat er mit dem Fuß gegen deren Köpfe. Zahlreiche Kinder waren währenddessen anwesend und mussten die Taten mitansehen.


Neuburg: Drei Kindergarten-Erzieher nach Angriff von Vater im Krankenhaus
Alle drei Opfer kamen daraufhin unter anderem mit Kopfverletzungen ins Neuburger Krankenhaus. Wie der Neuburger Polizeichef Heinz Rindlbacher auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, konnten zwei von ihnen nach einer ambulanten Behandlung das Krankenhaus am Montagabend wieder verlassen. Eine Erzieherin muss jedoch stationär in der Klinik bleiben.
Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter, der zunächst geflüchtet war, an seiner Heimatadresse auffinden. Laut Rindlbacher ließ er sich ohne Widerstand festnehmen. Er stand demnach weder unter dem Einfluss von Alkohol noch von Drogen. Auch habe er keine psychischen Auffälligkeiten gezeigt. Nähere Angaben zu seiner Person will Rindlbacher nicht machen. Aktuell befindet sich der Mann in Polizeigewahrsam. Am frühen Nachmittag soll er einem Haftrichter vorgeführt werden. Dann entscheidet sich, ob der mutmaßliche Täter in eine JVA oder wieder auf freien Fuß kommt.
Auslöser war der Konflikt zwischen zwei Kindern
Die Polizei hat den Mann noch nicht vernommen. So sind die Hintergründe seines Ausrasters noch völlig unklar. Die Polizei berichtete zunächst davon, dass der Sohn des 30-Jährigen in einen Streit mit einem anderen Kindergartenkind geraten war und die Art und Weise, wie die Erzieherinnen und Erzieher darauf reagierten, offenbar den Vater erzürnte. Eine Mitarbeiterin des Kindergartens macht im Gespräch mit unserer Redaktion jedoch deutlich: Es gab keinen Streit zwischen Kindern. Demnach habe der Mann „einfach zugeschlagen“, ohne Worte. „Wir können es uns nicht erklären“, heißt es.
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