Horst-Peter Stöckelmaier läuft durch die Produktionsräume seiner Firma in Waltenhofen (Oberallgäu) und stellt seine Waren vor. „Dort drüben haben wir die Stamperl“, sagt der 52-jährige Geschäftsführer und zeigt auf ein Holzregal, in dem gut sortiert Schnapsgläser stehen. Auf der Vorderseite der Gläser können die unterschiedlichsten Aufkleber angebracht werden: Stadtwappen, Berge oder Königsschlösser. Die Firma Stöckelmaier stellt Souvenir-Artikel her. Die Produkte sind überall auf der Welt, vor allem in Europa, zu finden. Das Besondere: Laut Stöckelmaier verlangen vor allem Touristen aus Asien nach Souvenirs, die in Deutschland hergestellt werden.
Die Herausforderung ist, ein ganzes Schloss auf ein mal ein Zentimeter zu bringen. Maria Stöckelmaier
Das bestätigt auch Klaus Derbe, Geschäftsführer des Bundesverbands Souvenir Geschenke und Ehrenpreise. „Viele machen Europa in drei Tagen und wenn die dann in Hamburg sind und ein Souvenir von Schloss Neuschwanstein sehen, kaufen die das, obwohl sie nie dort waren“, sagt Derbe. Dabei legen sie Wert auf „Made in Germany“.
In Deutschland hergestellte Produkte hat Stöckelmaier viele im Angebot: beispielsweise Flaschenöffner, Feuerzeuge oder bedruckte T-Shirts.

Aber der Höhepunkt seien die Glöckchen, sagt Stöckelmaier. Die gibt es in verschiedenen Größen und Farben, etwa in blau oder rot. „Eine Metallverarbeitungsfirma stellt die exklusiv für uns her“, erläutert er. Auf der Vorderseite der Glocke kann ein Aufdruck angebracht werden – etwa Schloss Neuschwanstein, die Zugspitze oder das Bayernwappen. „Die Herausforderung ist“, sagt seine Frau Maria, „ein ganzes Schloss auf ein mal ein Zentimeter zu bringen“.
Bereits der Vater von Horst-Peter Stöckelmaier hat 1962 die ersten Souvenirs hergestellt. Damals noch im Keller seines Wohnhauses in Waltenhofen. „Die Nachfrage wurde immer größer“, sagt die 45-Jährige. Deshalb hat der Senior, Horst Stöckelmaier, 1976 ein Firmengebäude gekauft. Bis heute werden dort mit eigenen Maschinen Souvenirs hergestellt. Ungefähr 250 verschiedene Produkte bietet das Unternehmen an. „Diese können wir mit 120 000 Motiven veredeln“, sagt Maria Stöckelmaier.
Insgesamt arbeiten etwa 20 Mitarbeiter in dem Betrieb. Vor ein paar Wochen war ein Film-Team der Sendung „Galileo“ vor Ort. „Der Sender ist auf uns zugekommen“, sagt Stöckelmaier und seine Frau ergänzt: „Wir fühlen uns dadurch sehr geehrt, weil viele nicht wissen, wie diese Produkte gemacht werden.“ Im Allgäu gibt es noch weitere Souvenir-Hersteller, wie beispielsweise die Artur Schnabel GmbH aus Kaufbeuren.