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Auf geht’s Allgäuer Jungs: Überrascht eure Liebste mit einem Liebesmaien

Trend-Mai-Baum!

Auf geht’s Allgäuer Jungs: Überrascht eure Liebste mit einem Liebesmaien

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    Herzilein! Wer seiner Angebeteten ein schönes Präsent machen will, geht heute noch in den Wald! (Mit... Erlaubnis natürlich!)
    Herzilein! Wer seiner Angebeteten ein schönes Präsent machen will, geht heute noch in den Wald! (Mit... Erlaubnis natürlich!) Foto: Yvonne Becker

    Auch dieses Jahr werden in der Nacht zum 1. Mai wieder einige junge Männer ihrer Liebsten einen Liebesmaien aufstellen. Und wieder werden einige junge Frauen am Abend des 30. Aprils ganz unruhig und hoffen, dass der Partner an sie denkt.

    Der Liebesmaie ist meistens eine frisch geschlagene Birke. Die wird mit bunten Kreppbändern verziert. Oft befestigt der Junge noch ein Holzherz mit dem Namen seiner Freundin daran. Damit sie weiß, von wem das Geschenk kommt, ritzt er seinen Namen noch in das Holz. Um seine Zuneigung zu beweisen, stellt der Mann die Birke in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai vor das Haus/in den Garten der Angebeteten. Doch was hat es mit der Tradition eigentlich auf sich?

    Ein bisschen Basteln müssen die Jungs dafür aber schon. Soll ja selbstgemacht sein!
    Ein bisschen Basteln müssen die Jungs dafür aber schon. Soll ja selbstgemacht sein! Foto: Annette Zoepf

    Etabliert hat sich der Liebesmaien schon im Mittelalter. Die Birke ist ein Zeichen der Liebe und Lebensfreude und gilt außerdem noch als Symbol für männliche Stärke. Dieser alte Dorfbrauch sollte den Frauen zeigen, dass jemand auf sie wartet und verhindern, dass die jungen Mädchen womöglich in die Fremde gehen. So wurden Ehen innerhalb eines Dorfes gefördert.

    Heute sind es oft die festen Partner der Mädchen, die einen Maibaum stellen. Sie wollen das bestehende Liebesglück damit unterstreichen. Stellt ein Junggeselle dem gleichen Mädchen zum dritten Mal einen Liebesmaien, kommt das dem Brauch nach einem Heiratsantrag gleich.

    Ihr braucht:

    Einen frisch geschnittenen Birkenstamm (ein Zweig tut’s zur Not auch)

    Bunte Kreppbänder

    Ein Herz aus Holz oder Pappe

    Kabelbinder zum Befestigen

    Die Tradition sieht es vor, dass der Baum einen Monat lang stehen bleibt. Beim Abholen soll der Junggselle einen Kasten Bier, einen Kuss oder eine Einladung zum Essen erhalten. Doch das Besorgen der Birke ist eine heikle Angelegenheit. Denn das illegale Schlagen ohne Einwilligung des Försters kann Konsequenzen mit sich ziehen. In manchen Regionen Deutschlands (z.B. bei Köln) gibt es sogar ein Maibaumtaxi, das für einen Preis zwischen 60 und 80 Euro den Baum direkt anliefert.

    An manchen Orten gibt es auch extra Maibaumforste, wo die Jungen die Bäume direkt schlagen können und hinterher beim Förster zahlen. Hat man keine Möglichkeit, an einen Stamm zu kommen, tut es auch ein Birkenzweig.

    Ist das Bäumchen besorgt und geschmückt, wird er am besten an einer Dachrinne, einem Zaun oder einen Balkon befestigt. Doch Vorsicht vor Kirsch- und Tannenbäumen: Sie gelten als Schandmaien und dienen dazu, das Mädchen bloßzustellen. In den letzten Jahren hat sich übrigens ein neuer Trend entwickelt: In den Schaltjahren stellen die Mädels ihrem Angebeteten einen Maibaum vor die Tür. (Das nächste Schaltjahr ist 2020).

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