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Augsburg: Klimacamp zieht Ende Juli um

Augsburg

„Kein Aushängeschild für Augsburg“ - Klimacamp zieht Ende Juli um

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    Ende Juli muss das Klimacamp neben dem Rathaus weichen.
    Ende Juli muss das Klimacamp neben dem Rathaus weichen. Foto: Peter Fastl

    Ende Juli ist es soweit: Nach mehr als vier Jahren löst sich das Klimacamp auf dem Fischmarkt neben dem Rathaus auf. Grund des Umzugs ist die anstehende Sanierung von Rathaus und Perlachturm. Wie berichtet wird die die Stadt wohl im Herbst auf dem Fischmarkt ein Kranfundament zur Perlachsanierung bauen. Außerdem erneuert die Stadt ab August den Oberen Fletz im Rathaus, was einen Umzug der Stadtratssitzungen in die neue WBG-Zentrale an der Bgm.-Ackermann-Straße einschließt. Noch ist unklar, wo die Aktivisten künftig ihre Zelte aufschlagen werden. Gewerbetreibende sind erleichtert, andere bedauern den Umzug.

    „Als Tourismusverantwortlicher bin ich natürlich erleichtert, dass das Klimacamp wegzieht“, sagt Augsburgs Tourismusdirektor Götz Beck. Von Gästen der Stadt habe er kein positives Feedback erhalten. „Da stehst du vor der wunderschönen Rathauskulisse und siehst diesen Bretterverschlag“, so Beck. Viele Touristen hätten sich gefragt, ob sowas denn sein müsse. Mit den nun anstehenden Sanierungsarbeiten werde der Bereich zwar wieder beansprucht. Aber da sehe man als Tourist zumindest die Notwendigkeit, erklärt Beck.

    Augsburgs Tourismusdirektor Götz Beck ist erleichtert, dass das Klimacamp wegzieht.
    Augsburgs Tourismusdirektor Götz Beck ist erleichtert, dass das Klimacamp wegzieht. Foto: Anna Kondratenko

    Drastischer formuliert es ein Hotelier, der unweit des Klimacamps sein Haus betreibt, aber anonym bleiben möchte. „Ein Aushängeschild für Augsburg war das Klimacamp nicht“, sagt er. „Es schaut schon schäbig aus.“ Etliche Touristen, die in seinem Hotel übernachteten, hätten das Klimacamp belächelt. Noch vor einigen Jahren habe es zudem Lärmprobleme gegeben, doch das habe sich zuletzt deutlich gebessert. Der Hotelier sagt, er könne das Anliegen der jungen Leute nachvollziehen, „es ist aber der falsche Weg, sich hier einzunisten, seine Bretterbuden aufzubauen und an den Perlachturm zu pinkeln“. Zu Beginn wollten Aktivisten in seinem Hotel auf die Toilette gehen, das habe er abgelehnt.

    Klimacamp: Augsburgerin bedauert den Wegzug vom Fischmarkt

    Claudia Resenberger teilt die negativen Äußerungen nicht. „Ich finde, das Klimacamp hat eine wichtige Aufgabe erfüllt: Es hat an einem prominenten Platz in der Stadt das berechtigte Anliegen nach mehr Klimaschutz gezeigt.“ Sie finde es bewundernswert, dass sich die Aktivistinnen und Aktivisten täglich den Debatten ausgesetzt hätten. Resenberger wolle sich nicht anmaßen, dem Klimacamp Tipps zum weiteren Bestehen zu geben. Wichtig sei aber, dass weiterhin eine Bewusstseinsbildung zu den Themen rund um den Klimaschutz geschehe.

    Claudia Resenberger bedauert den Umzug des Klimacamps.
    Claudia Resenberger bedauert den Umzug des Klimacamps. Foto: Jonas Klimm

    Bei Udo Strunz treffen die Aktivisten auf wenig Sympathie. Er lebe seit nunmehr 30 Jahren in Augsburg, aktuell in der Frauentorstraße. „Das Klimacamp ist ein Schandfleck, das muss weg“, sagt der Rentner. Einen alternativen Standort wollte er den Aktivisten nicht zur Verfügung stellen. Den Klimawandel sehe er als Gefahr, aber es bringe nichts, ein paar Bretterbuden neben dem Rathaus aufzustellen. „Sie sollten sich sinnvollere Aktionen einfallen lassen, zum Beispiel dagegen vorgehen, dass viele Klamotten online bestellt und zurückgeschickt werden“, so Strunz.

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