Er lebt in einem der Container für Asylsuchende in der Gemeinde Kissing. An jedem Arbeitstag nimmt er erst den Zug, dann den Bus, um pünktlich zum Albaretto in Augsburg zu gelangen. Vor rund zwei Jahren floh Yusuf Gürakaynak aus der Türkei nach Deutschland. Bald stieß er über eine Freundin auf die Seniorenresidenz in Kriegshaber. Weil der Kurde arbeiten wollte, half er dort bei der Essensausgabe. Inzwischen hat er sich zum Pflegehelfer vorgearbeitet, besucht auf Eigeninitiative einen Deutschkurs. „Wenn ich die Patienten nicht verstehe, lache ich mit ihnen und übersetze mit dem Handy“, erklärt er. Doch zum Lachen ist dem 45-Jährigen seit zwei Wochen nicht mehr zumute. Seit jenem gelben Behördenbrief. Darin steht, dass er abgeschoben wird. Sein Arbeitgeber sagt, er koche deshalb vor Wut.
Augsburg
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