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Ausbildung: Viele freie Lehrstellen im Allgäu

Hotelfachleute gefragt

Ausbildung: Viele freie Lehrstellen im Allgäu

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    Bei der 19. Lehrstellenbörse in Kempten warb unter anderem der Verein der Köche Oberallgäu um Azubis.
    Bei der 19. Lehrstellenbörse in Kempten warb unter anderem der Verein der Köche Oberallgäu um Azubis. Foto: Ralf Lienert

    Wer für diesen Herbst im Allgäu eine Lehrstelle suchte, hatte es gut. Wie schon seit ein paar Jahren überstieg die Zahl der offenen Ausbildungsplätze die der Bewerber bei Weitem. Die Betriebe in der Region stellten mehr als 6.200 Lehrstellen zur Verfügung. Dagegen meldeten sich bei den Berufsberatern gut 4.600 junge Menschen, die sich für eine Ausbildung interessierten. Zum Stichtag 30. September hatten noch 76 Bewerber keinen Ausbildungsplatz gefunden. Freie Lehrstellen gab es zu diesem Datum immer noch 674.

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    Zur Vollansicht bitte klicken. Foto: Stefan Beckmann

    "Während junge Menschen die Wahl unter zahlreichen verfügbaren Ausbildungsmöglichkeiten haben, tun sich insbesondere kleine Betriebe und bestimmte Branchen schwer bei der Suche nach einer geeigneten Nachwuchskraft, sagte gestern Peter Litzka, Leiter der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen. Weil die Schere zwischen Angebot und Nachfrage seit einigen Jahren immer weiter auseinandergeht, kam Litzka zu dem Schluss: "Wir haben im Lehrstellenbereich zunehmend einen Bewerbermarkt."

    Wir haben im Lehrstellenbereich zunehmend einen Bewerbermarkt. Peter Litzka

    Gesucht werden von Industrie, Handel und Handwerk vor allem Hotelfachleute und Köche. Auch Verkäufer im Einzelhandel, bei Bäckereien und Fleischereien sind gefragt (siehe Grafik). Warum es dort mit Bewerbern nicht klappt? "Das liegt vor allem an den Arbeitszeiten, zum Teil abends und an den Wochenenden. Das wollen viele junge Menschen nicht", sagt Ausbildungsberater Thomas Schmid von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben. Dabei werde oft übersehen, welche Karrierechancen gerade diese Berufe bieten. Und der Fachmann gibt zu bedenken: "Sinn und Zweck einer Ausbildung ist nicht das Erreichen der Komfortzone."

    Auch Claudia Rossel-Meyer von der Handwerkskammer für Schwaben sagt: " Ausbildung ist keine Beschäftigungstherapie, sondern hat immer das Ziel, die Gesellenprüfung zu bestehen." Und ohne Azubi-Marketing wird in Zukunft auch bei kleinen Familienbetrieben nichts mehr gehen: "Wer gute Lehrlinge will: Klappern gehört auch hier zum Handwerk."

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