Der Erste Bürgermeister von Großwallstadt hofft nach einem aufsehenerregenden Unfall mit fünf Leichtverletzten bei der örtlichen Kirchweih auf eine schnelle Aufklärung des Vorfalls. "Mir tut es leid, dass die Sache überhaupt passiert ist", sagte Roland Eppig (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur. Er sei am frühen Montagabend an der Unfallstelle gewesen, wisse aber bislang auch nicht, ob der Autofahrer absichtlich in die Menschen fuhr oder aus Versehen. Es gebe viele Spekulationen zum Hergang, an denen er sich nicht beteiligen wolle.
Fest steht nach Worten Eppigs, dass die Betroffenen mit einem fahrenden Tisch auf der Straße standen. Diese Tische auf Rollen würden manchmal von einigen Kirchweih-Burschen geschoben.
Autofahrer fährt in feiernde Menschengruppe auf Kirchweihfest
Der Montag war der letzte Tag der dreitägigen "Wällster Kerb", einem Kirchweihfest, das traditionell mit der Verbrennung einer Strohpuppe namens "Kerb-Hannes" enden sollte. Diese Figur des örtlichen Kirchweihclubs stehe danach alljährlich wieder auf, erklärte Eppig. Das Fest war allerdings nach dem Unfall abgebrochen worden.
Großwallstadt ist ein 4000-Einwohner-Ort im Landkreis Miltenberg unweit der Landesgrenze zu Hessen und knapp 20 Kilometer südlich von Aschaffenburg.
Die Polizei schließt derzeit weder eine vorsätzliche Tat noch einen Unfall aus. Fest steht laut den Ermittlern, dass der 58 Jahre alte Fahrer nicht aus terroristischen Motiven in die Feiernden gefahren ist. Der Deutsche, der sich zuvor über die Gruppe geärgert haben soll, musste anschließend reanimiert werden. Er könnte laut Polizei einen Herzinfarkt gehabt haben.