In der bayerischen Wirtschaft überwiegt die Enttäuschung über die beschlossene Öffnungsstrategie in der Corona-Krise. Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) sah am Donnerstag "wenig Licht und viel Schatten".
Gastronomie in Bayern: Offene Fragen und Unverständnis
Viele Fragen seien ungeklärt, sagte Präsident Eberhard Sasse. "Da sich die Öffnungen an den ständig schwankenden Inzidenzwerten orientieren, sind viele Unternehmen nach wie vor ratlos und frustriert."
Der Landesgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, Thomas Geppert, sagte, die Beschlüsse seien "enttäuschend und nicht nachvollziehbar. Kontaktbeschränkungen im Privaten zu lockern und zeitgleich geschützte Bereiche geschlossen zu halten, halten wir angesichts der Erfahrungen der letzten Monate für fahrlässig."
Handel in Bayern: Umsatzverluste trotz Aussicht auf Öffnungen
Der Präsident des Handelsverbands Bayern, Ernst Läuger, nannte die Beschlüsse "eine Katastrophe für den Handel. Faktisch wird der Lockdown trotz aller theoretischen Öffnungsperspektiven bis Ende März verlängert." Dies koste die geschlossenen Händler 1,6 Milliarden Euro an Umsatz. "Das können wir nicht mehr verkraften." Der Verband befürchtet eine Pleitewelle. 8000 Betriebe seien bedroht, 25 000 Jobs stünden auf der Kippe.
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