Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Bayern stemmt sich gegen die zweite Corona-Welle

Teil-Lockdown startet

Bayern stemmt sich gegen die zweite Corona-Welle

    • |
    • |
    Ein leerer Kinosaal nach der letzten Vorführung vor dem Lockdown.
    Ein leerer Kinosaal nach der letzten Vorführung vor dem Lockdown. Foto: Nicolas Armer, dpa

    Bayern geht in den Teil-Lockdown. Als Konsequenz aus den steigenden Infektionszahlen in Bayern soll das öffentliche Leben im Freistaat von Montag an weitgehend stillstehen. Restaurants und Fitness-Studios müssen für den ganzen November schließen, Schwimmbäder und Theater ebenso.

    Urlauber haben noch den Vormittag Zeit, bayerische Hotels zu verlassen, denn touristische Übernachtungen sind in den kommenden vier Wochen untersagt. Außerdem greifen strenge Kontaktbeschränkungen: Höchstens zehn Menschen dürfen zusammenkommen - in privaten wie in öffentlichen Räumen.

    Schulen bleiben weiter offen

    Anders als im Frühjahr beim ersten Corona-Lockdown sollen Schulen, Kindertagesstätten, Friseure und Universitäten offen bleiben - diese Regeln gelten ab Montag.

    Aus Sicht der Bayerischen Krankenhausgesellschaft kommt der Teil-Lockdown keinen Tag zu früh. "Die Anstiege der letzten zwei, drei Wochen dürfen keinesfalls so weitergehen", sagte der Geschäftsführer der Gesellschaft, Siegfried Hasenbein.

    Denn die Zahl der Covid-Patienten, die auf Intensivstationen in Bayern beatmet werden, hat sich nach Angaben der Bayerischen Krankenhausgesellschaft innerhalb eines Monats mehr als vervierfacht. "Derzeit werden 224 Covid-Patienten auf einer Intensivstation beatmet", sagte Hasenbein. "Am ersten Oktober waren es 51."

    Krankenhäuser noch nicht überlastet

    Die bayerischen Krankenhäuser seien zwar "noch ein gutes Stück" von einer Überlastung entfernt. "Aber das ist natürlich eine besorgniserregende Entwicklung." Insgesamt seien derzeit 1300 nachweislich mit dem Coronavirus infizierte Patienten in einem bayerischen Krankenhaus, 245 von ihnen auf der Intensivstation.

    "Man muss mit allen Kräften versuchen, diese steigende Zahl der Infektionen abzuflachen und zu bremsen", warnte Hasenbein. Die Krankenhäuser gehen davon aus, dass die Zahl der schwer erkrankten Covid-Patienten in den kommenden beiden Wochen weiter steigen wird. "Aus Krankenhaussicht kann ich nur sagen: Die Maßnahmen der Bundesregierung waren richtig", sagte er. "Es war dringend notwendig, zu reagieren."

    Über 107.000 Infizierte in Bayern

    Auch in Bayern steigen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen seit Wochen an. Am Wochenende wurde die Gesamtzahl von 100.000 Infektionen im Freistaat seit Beginn der Pandemie überschritten, am Sonntag lag sie nach Angaben des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bei 107.366. Im Freistaat sind bislang 2806 Corona-Infizierte gestorben.

    Die bayerische Corona-Landkarte ist mittlerweile fast vollständig rot oder dunkelrot gefärbt. Nur noch der Landkreis Amberg-Sulzbach war am Sonntag nach RKI-Angaben mit einer Inzidenz von 36,9 nicht in einer der beiden höchsten Warnstufen. Die rote Warnstufe gilt ab einem Wert von 50, die dunkelrote ab einer Inzidenz von 100.

    Landkreis Rottal-Inn unter 300er Marke

    Am höchsten lag der Sieben-Tage-Wert bei den Corona-Infektionen zuletzt im Landkreis Rottal-Inn. Dort sank er nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Sonntag unter die Marke von 300 - auf 293 Fälle pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Am Vortag waren es noch 304,5 gewesen. Das sind die Werte im Allgäu.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden