Dank zuletzt weiter gesunkener Corona-Zahlen könnte in mehr als der Hälfte der bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte der Tourismus pünktlich zu Beginn der Pfingstferien starten. Am Dienstagvormittag lagen nach Zahlen des Robert Koch-Instituts bereits mehr als 50 mindestens den fünften Tag bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 (Stand 10.15 Uhr). Dies gilt als Voraussetzung dafür, dass die Landkreise und Städte beim Gesundheitsministerium die Zustimmung zu Öffnungen beantragen können.
Ab Freitag können Kreise mit stabilen Inzidenzwerten unter 100 wieder touristische Angebote erlauben. Ursprünglich hätte dies wegen einer zweitägigen Karenzzeit bereits am Dienstag erreicht werden müssen, um Freitag zu öffnen.
Ausnahmen an Pfingsten möglich
Wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am frühen Dienstagnachmittag erklärte, gibt es für die Zeit der Pfingstferien aber eine Lockerung, bei der nur ein Tag als Zwischenschritt nötig ist. Das bedeutet, dass auch einige Landkreise und Städte, die am Dienstag erst seit vier Tagen unter 100 lagen, schon am Freitag öffnen könnten - sofern sie am Mittwoch ebenfalls unter 100 bleiben. Wie die Regel nach den Pfingstferien weitergeführt werden soll, blieb zunächst offen.
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte, es gebe deutlich über 50 Landkreise und Städte, die die Bedingungen für die Öffnungen erfüllten. Es sei "höchste Zeit" gewesen, diese jetzt umzusetzen. Man könne mit Optimismus in die Pfingstferien gehen.
Das sind die Bedingungen für den Tourismus in Bayern
Wieder erlaubt werden können unter anderem Übernachtungen in Hotels, Jugendherbergen und auf Campingplätzen. Zu den Bedingungen gehören dabei negative Corona-Tests bei Anreise und regelmäßige weitere Tests während des Aufenthalts. Auch Seilbahnen dürfen wieder fahren und der Ausflugsverkehr in der Fluss- und Seenschifffahrt, touristische Bahn- und Busreisen sowie Führungen im Freien wieder aufgenommen werden.
Beim bayerischen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga sorgt die Öffnungsperspektive für Zuversicht: "Wir freuen uns sehr, dass immer mehr Landkreise und kreisfreie Städte die 100er-Marke jetzt unterschreiten", sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. Die Nachfrage sei hoch, gerade in den Urlaubsregionen.
Für Hotels in Regionen mit Öffnungen ist die Perspektive den Angaben nach gut, da die Hygienemaßnahmen keine allzugroßen Einschränkungen bringen. "Es ist gut, dass nahezu jede Dienstleistung angeboten werden kann", sagte Geppert.