Die rund 10 Millionen OP-Masken mit mutmaßlich gefälschtem Zertifikat, die im April 2020 an Bayern verkauft wurden, sind an Städte und Landkreise verteilt worden.
"Zum Zeitpunkt der Auslieferung galten die MNS auf der Basis der mitgelieferten Unterlagen als verkehrsfähig", erklärte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. MNS steht für Mund-Nasen-Schutz.
Filterleistung der Masken ausreichend
Dazu, ob die ungeeigneten OP-Masken vor Ort auch verwendet wurden, machte das LGL keine Angaben. Angesichts des Maskenmangels zu Beginn der Pandemie ist dies aber nicht auszuschließen.
Zu einem nicht näher bezeichneten Zeitpunkt wurden die Masken allerdings wegen Hinweisen der zuständigen Überwachungsbehörde in Hamburg durch ein externes akkreditiertes Labor überprüft, wie das LGL mitteilte. Dies habe ergeben, dass die Masken zwar eine ausreichende Filterleistung hatten, allerdings bei anderen Eigenschaften die Norm nicht erfüllten. Daher seien sie "als nicht verkehrsfähig einzustufen" gewesen.
Die Information wurde damals an die Kreisverwaltungsbehörden, aber auch das Bayerische Landeskriminalamt weitergegeben, hieß es weiter vom LGL. Dies habe die dortigen Ermittlungen ausgelöst.
Behörde neun Millionen Euro brutto für Masken bezahlt
Auch zu den Kosten des Maskendeals, der vergangene Woche bekannt geworden war, äußerte sich die Behörde nun erstmals. Sie habe rund neun Millionen Euro brutto bezahlt.
Vergangene Woche waren zwei Unternehmer aus der Oberpfalz im Alter von 31 und 33 Jahren verhaftet worden. Sie sollen dem LGL die rund 10 Millionen Masken in mehreren Tranchen verkauft haben. Bei einem der Männer handelt es sich um einen Lokalpolitiker der Freien Wähler.
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