Tragödie im Berchtesgadner Land: Dort hat die Besatzung des Polizei-Hubschraubers "Edelweiß 3" gestern am Dienstag (4.10.22) eine tote Person in rund 1700 Metern Höhe in den Bergen entdeckt. Der Tote war zuvor offenbar 150 bis 200 Meter abgestürzt. Die Leiche wurde am sogenannten "Watzmannlaabl" im Bereich des kleinen Watzmanns gefunden. Am frühen Mittwochmorgen gab es noch keine Bestätigung der Identität des Toten.
Zuvor war jedoch ein Urlauber aus dem Bodenseekreis von seinen Verwandten als vermisst gemeldet worden. Der 60-Jährige hatte seiner Familie bereits am vergangenen Freitag (30.9.) erzählt, dass er eine Bergtour im Bereich des Grünsteins und des kleinen Watzmanns im Nationalpark Berchtesgaden machen wolle. Seitdem war der Kontakt abgerissen, der Mann war nicht mehr erreichbar.
Vermisstensuche nach Wanderer am kleinen Watzmann: Erst Auto, dann Leiche gefunden
Am frühen Dienstagmorgen wurde er schließlich als vermisst gemeldet. Sofort starteten die Einsatzkräfte eine große Suche, an der die Alpine Einsatzgruppe der Polizei und die Bergwacht Berchtesgaden beteiligt waren. Schnell fanden die Retter das geparkte Auto des Wanderers in Schönau am Königssee. Kurz nach 13 Uhr am Dienstagmittag entdeckte die Besatzung des Polizeihubschraubers schließlich eine Leiche im Bereich der Südostabstürze des Mooslahnerkopfes ("Watzmannlaabl").
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Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang und zur Identität der toten Person am kleinen Watzmann dauern an, teilt die Polizei am Mittwoch mit. Am Freitag herrschte in Oberbayern und in den Alpen schlechtes Wetter mit Dauerregen im Tal und Schneefall ab einer Höhe von 1500 Metern.
Im Jahr 2022 hatte es bereits eine Vielzahl tödlicher Bergunfälle in Bayern gegeben: Im ersten Halbjahr starben in den bayerischen Alpen 30 Menschen beim Wandern - traurige Höchstwerte. Der Zustrom in die Natur und in die Berge hatte in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen. Für großes Aufsehen in Österreich und Deutschland hatte im Juni der Fall von rund 100 Schülern aus der Pfalz gesorgt, die am Heuberggrat im Kleinwalsertal nahe des Allgäus aus Bergnot gerettet werden mussten. Ihre Lehrer hatten eine Routenbeschreibung im Internet gesucht und eine zu schwierige Wanderung gewählt.