Möglicherweise können aktive Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren in Bayern bald länger im Dienst bleiben. Derzeit liegt die Altersgrenze bei 65 Jahren.
Schon seit längerer Zeit wird über eine Lockerung oder Anhebung der Altersgrenze diskutiert. Es sei Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein wichtiges Anliegen, eine Regelung zu schaffen, die von den Gemeinden als Träger der Feuerwehren und dem Landesfeuerwehrverband mitgetragen werde, teilte eine Sprecherin des Ministeriums auf Anfrage mit: "Ziel ist, die Abstimmung möglichst bis Jahresende zu einem Ergebnis zu führen."
Altersgrenze von 65 auf 67?
Klar positioniert hat sich bereits der Gemeindetag. Er "regt eine Anhebung der Altersgrenze von 65 auf 67 Jahre an", wie Sprecher Wilfried Schober sagte. Der Landesfeuerwehrverband befürwortet die Anpassung der Altersgrenze an das gesetzliche Renteneintrittsalter, die Altersgrenze kann somit auf 67 Jahre steigen. Verbandschef Johann Eitzenberger sagte, das berücksichtige die allgemeine demografische Entwicklung.
Die Anhebung der Altersgrenze sei ein Baustein, um die Einsatzbereitschaft der freiwilligen Feuerwehren im Freistaat weiter zu stärken. Man verfolge grundsätzlich ein "ganzheitliches Konzept", sagte er der dpa. Derzeit verzeichne der Verband einen Zuwachs im Kinder- und Jugendbereich, auch Frauen seien immer stärker bei den Wehren vertreten.
Die Freien Wähler (FW) im bayerischen Landtag warben jüngst für die Anhebung der Altersgrenze. Die entsprechenden Diskussionen hätten auf ihre Initiativen hin begonnen, teilte der Parlamentarische Geschäftsführer Felix Locke mit. "Insbesondere die Hochwasserkatastrophe im Juni hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig eine starke Feuerwehr ist."
Die jetzige Regelung mit der Altersgrenze bei 65 werde dem fortschreitenden demografischen Wandel nicht mehr gerecht "und steht zudem im Widerspruch zur durchschnittlichen gesundheitlichen Verfassung eines Menschen über dem 65. Lebensjahr".
Fast 7500 freiwillige Feuerwehren in Bayern
Mit einer gezielten Anhebung der Altersgrenze könnte ein signifikanter Schritt zur Personalabsicherung gelingen und eine "potenzielle Lücke durch das Ausscheiden der Baby-Boomer-Generation vermieden werden", sagte der FW-Sprecher für Rettungsdienste, Bernhard Heinisch, laut Mitteilung.
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Der größte Teil der Feuerwehrleute in Bayern ist ehrenamtlich im Einsatz. Berufsfeuerwehren gibt es nur in den sieben Großstädten, dazu kommen etwa 200 Werks- und Betriebsfeuerwehren. Nach Verbandsangaben gab es im Freistaat zum 1. Januar 2024 knapp 330.000 aktive Mitglieder in den 7.476 freiwilligen Feuerwehren.
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