Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

BOOOOM! auf der B19

Brückensprengung im Video

BOOOOM! auf der B19

    • |
    • |
    Und es hat BOOOM gemacht!
    Und es hat BOOOM gemacht! Foto: Ralf Lienert

    Mit 165 Kilogramm Sprengstoff hat eine Fachfirma Freitagabend eine alte, 2.000 Tonnen schwere Straßenbrücke im südlichen Oberallgäu gesprengt. Während sich die Experten bei den Vorbereitungen zeitweise bei Regen plagen mussten, erfolgte die eigentliche Sprengung bei besserem Wetter – und vor zahlreichen Zuschauern.

    Hier siehst Du die Sprengung aus vielen verschiedenen Perspektiven. Danke an dieser Stelle an das Technik-Team der Bergwacht Allgäu. Das Team war zur Luftüberwachung eingeteilt und hat uns die Aufnahmen zur Verfügung gestellt.

    Am Freitagabend wurde die Brücke zwischen Blaichach und Burgberg erfolgreich gesprengt. 
Mit 165 Kilogramm Sprengstoff hat eine Fachfirma Freitagabend eine alte, 2.000 Tonnen schwere Straßenbrücke im südlichen Oberallgäu gesprengt. Während sich die Experten bei den Vorbereitungen zeitweise bei Regen plagen mussten, erfolgte die eigentliche Sprengung bei besserem Wetter – und vor zahlreichen Zuschauern.
    Icon Galerie
    26 Bilder

    Viele Interessierte säumten vor allem den ausgewiesenen Zuschauerbereich, um das Ereignis bei Bier, Limo und Bratwurst aus der Nähe zu verfolgen. Eine Art Sprengparty sozusagen.

    Doch wie sprengt man eine 164 Meter lange Brücke? Mit ausreichend vielen, exakt platzierten Bohrlöchern (in diesem Fall 86), in die dann Sprengpatronen kommen. Die 30 und 50 Millimeter langen Patronen enthalten gelatinösen Sprengstoff und werden per Zündschnur verbunden. Etwa ein halber Kilometer wurde für die Sprengung verlegt.

    Die Zündleitungen darf man sich nicht wie rauchende Lunten von Silvesterknallern oder Dynamitstangen aus alten Wildwest–Streifen vorstellen. Vielmehr handelt es sich um hochmoderne Sprengschnüre, die – einmal gezündet – den Sprengimpuls unglaublich schnell übertragen. Wie schnell? In einer Sekunde etwa sieben Kilometer weit, sagt Eduard Reisch, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma für Sprengtechnik.

    Zusätzlich wurden 15 in der Brücke bestehende Leerrohre mit 6000 Liter Wasser und Plastiksprengstoff gefüllt. Die Sprengung wurde so vorbereitet, dass die Brücke in sich zusammensackt. Wichtig dabei war dennoch die Vorsorge, dass möglichst keine Beton- und Steinbrocken wild herumfliegen und großen Schaden anrichten. Dazu wurde die Brücke mit über 3000 Quadratmetern Flies abgedeckt, was auch die Staubwolken reduziert.

    Damit Zuschauer der Sprengung nicht zu nahe kommen, hatten Sicherheitskräfte die Umgebung der Brücke in einem Radius von bis zu 200 Metern gesperrt. Wasserretter der DLRG sicherten die Iller ab, damit nicht womöglich ein nichts ahnender Kajakfahrer in den Gefahrenbereich gerät.

    Die Brücke verbindet die Gemeinden Blaichach und Burgberg, führt über Iller und B 19. Folglich traf die Sprengung insbesondere die Autofahrer, denn die Bundesstraße zwischen Immenstadt und Sonthofen musste gesperrt werden.

    Die B 19 wurde an der Brücke zum Schutz mit einer dicken Kiesschicht bedeckt. Plan war, dass Bagger, Radlader und Kehrmaschinen noch nachts Kies und Brückenreste soweit von der Fahrbahn schaffen, dass die Verkehrsader ab 5 Uhr morgens wieder befahrbar ist.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden