Mit einer Schimpftirade gegen die K-Pop-Band BTS hat Bayern3-Moderator Matthias Matuschik eine heftige Empörungswelle ausgelöst. Der Sender entschuldigte sich in einer offiziellen Stellungnahme für den Moderator. Und auch der bat am Freitag um Entschuldigung.
In der Sendung "Matuschke – der etwas andere Abend" hatte sich Matuschik darüber aufgeregt, dass die südkoreanische Popband BTS ein Akkustikkonzert für MTV aufgezeichnet hatte. Dass BTS den Song "Fix you" von Coldplay coverten, nannte er "Gotteslästerung". Die Musiker bezeichnete er als "kleine Pisser", die Band selbst verglich er mit dem Coronavirus, gegen den es hoffentlich bald eine Impfung gebe.
Dass er sich damit schwer im Ton vergriffen hatte, merkte der Moderator offensichtlich sofort und betonte noch, er habe nichts gegen Südkorea, "man kann mir jetzt nicht Fremdenfeindlichkeit unterstellen, nur weil diese Boy-Band aus Südkorea ist".
Zu retten war da allerdings nichts mehr. Bei Twitter und in anderen sozialen Netzwerken rollte eine Empörungswelle los, die nicht nur "Matuschik" selbst, sondern auch seinen Sender Bayern3 heftig traf. Der Hashtag "#Bayern3Racist" machte die Runde, viele Fans von BTS witterten Rassismus bei dem Radiomann.

Bayern3 selbst reagierte wenig später mit einer offiziellen Stellungnahme auf den Vorfall. Moderator Matthias Matuschik habe in der Sendung "seine persönliche Meinung" zu BTS und deren Cover des Coldplay Songs "Fix You" geäußert. Es sei "Charakter dieser Sendung und auch des Moderators, seine Meinung klar, offen und ungeschminkt zu äußern", so der Sender. In diesem Fall sei er "aus dem Versuch heraus, seine Meinung ironisch-überspitzt und mit übertrieben gespielter Aufregung darzustellen, in seiner Wortwahl übers Ziel hinausgeschossen und hat damit die Gefühle der BTS Fans verletzt". Das habe er nicht beabsichtigt.
Update: Matuschke wettert gegen BTS - und entschuldigt sich
Gegen Rassismusvorwürfe nahm Bayern 3 seinen Moderator in Schutz. "Die Geschichte von Matthias und sein Handeln in der Vergangenheit (wie z.B. sein Engagement in der Flüchtlingshilfe und sein stetiger Einsatz gegen Rechtsextremismus) zeigen aber deutlich, dass ihm Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in jeder Form absolut fernliegen." Man werde das Thema dennoch "mit Matthias und dem Team in den nächsten Tagen nochmal ausführlich aufarbeiten". Der Moderator und seine Familie würden inzwischen massiv bedroht, so der Sender.
Der Radiomoderator selbst entschuldigte sich ebenfalls am Freitag. Er sei sehr bestürzt über die Reaktionen, teilte Matuschik am Freitag in München mit. "Es tut mir sehr leid und ich möchte mich aufrichtig entschuldigen." Seine Moderation sei "komplett daneben" gewesen. Er "verstehe und akzeptiere, dass ich viele von euch, insbesondere die asiatische Community, durch meine Worte rassistisch beleidigt haben könnte. Das war niemals meine Absicht, aber mir ist bewusst, dass am Ende zählt, wie die Worte bei den Empfängern ankommen - und nicht, wie sie gemeint waren."
BTS ist eine der erfolgreichsten Boybands der vergangenen Jahre. Ihr Musikstil, K-Pop, ist ein Exportschlager Südkoreas.