Das Feuer war am Freitagabend in dem denkmalgeschützten Haus mitten in der Augsburger Innenstadt ausgebrochen. Die löscharbeiten dauerten mehr als 24 Stunden lang. Ein Feuermann sagte der Augsburger Allgemeinen, er habe in 30 Jahren noch keinen Hausbrand erlebt, der so schwer zu bekämpfen war. Das historische Gebäude ist tief und verwinkelt, hat viel Holz in der Konstruktion und Fehlböden, sodass immer wieder Brandherde aufflackerten.
Nach Angaben der Stadt stammt der Kern des Hauses noch aus dem 16. Jahrhundert. Gerettet werden konnte demnach eine wertvolle Madonnenfigur aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die außen am Giebel angebracht war. Die Nachbarhäuser sind laut Stadt nicht gefährdet.
Nach Angaben des Augsburger Architekturhistorikers Gregor Nagler ist das Brandhaus das einzige der Bürgerhäuser auf der Westseite der Augsburger Karolinenstraße, das den Bombenkrieg überstanden hat.

Von dem denkmalgeschützten Augsburger Haus wird nach einem Brand allerdings nicht viel übrig bleiben. "Es wird gerettet, was zu retten ist, aber es wird weitgehend abgetragen", sagte eine Sprecherin der Stadt. Ein Feuerwehrsprecher sagte: "Das Haus hat beide Weltkriege überlebt, aber das Feuer vom Freitag nicht."
Ursache für Feuer in Augsburg weiter unklar
Die Brandursache ist weiterhin unklar. Bei dem Feuer wurden drei Menschen leicht verletzt. Einem Polizeisprecher zufolge dürfte der Schaden in die Millionen gehen.
Die Stadtwerke Augsburg hatten zwischenzeitlich vor verunreinigtem Trinkwasser in der Umgebung gewarnt. Im Zuge des Feuerwehreinsatzes war eine geringe Menge Löschwasser in die Trinkwasserleitung gelangt. Mehrere tausend Bewohner der Augsburger Innenstadt durften deshalb das Wasser aus den Wasserhähnen bis Sonntagmittag nicht trinken und zum Kochen verwenden. Am Sonntagnachmittag wurde die Warnung aufgehoben.