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Bundeswehr-Großübung „Marshal Power“ in Bayern: Damit muss die Bevölkerung rechnen

„Marshal Power“

Bundeswehr beginnt mit Großübung in Bayern: Damit muss die Bevölkerung rechnen

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    Die Bundeswehr führt in Bayern über mehrere Tage die Großübung „Marshal Power“ durch.
    Die Bundeswehr führt in Bayern über mehrere Tage die Großübung „Marshal Power“ durch. Foto: Henning Kaiser, dpa (Archivbild)

    Die Bundeswehr beginnt am Mittwoch mit einer Großübung in Bayern. Diese trägt den Namen „Marshal Power 2025“. Insgesamt kommen dabei 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Einsatz. Die Übung dauert von Mittwoch, dem 22. Oktober, bis zum Mittwoch, den 29. Oktober. Sie dürfte dabei auch zu vielen Verkehrsbehinderungen und anderen Einschränkungen für die bayerische Bevölkerung führen, da sie sich über eine riesige Fläche erstreckt. Welche Kräfte der Bundeswehr werden eingesetzt? Was wird geübt? Wo liegt der Schwerpunkt der Übung? Die Antworten in der Übersicht.

    „Marshal Power 2025“: Welches Personal wird eingesetzt?

    Insgesamt kommen 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der deutschen Streitkräfte sowie von Blaulichtorganisationen zum Einsatz, wie die Bundeswehr auf ihrer Website erklärt. Die Feldjäger stellen dabei mit 500 Männern und Frauen den größten Anteil. Sie trainieren die Zusammenarbeit mit Polizei und zivilen Organisationen, heißt es bei der Bundeswehr.

    Bundeswehr-Großübung in Bayern: Was wird geübt?

    Wie die Bundeswehr erklärt, bereiten sich die Feldjäger bei der Übung „Marshal Power“ auf ihre Rolle in der Bündnisverteidigung vor – also ihrer Aufgaben im Rahmen der Nato im Konfliktfall. Die Feldjäger sind die Militärpolizei der deutschen Streitkräfte. Sie trainieren laut Bundeswehr „gemeinsam mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten das Zusammenwirken im rückwärtigen Raum – für Sicherheit, Resilienz und Abschreckung“. Der rückwärtige Raum ist das Gebiet hinter einer fiktiven Frontlinie. Dieser sei in der Übung „dem Wirken irregulärer Kräfte, Drohnenbedrohung und Sabotageakten ausgesetzt“, heißt es weiter.

    Die Feldjäger sollen dann dafür sorgen, die Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr-Kampftruppen zu sichern. Deshalb schützen die Militärpolizistinnen und -polizisten Objekte und Einsatzräume, nehmen Sicherheitsaufgaben wahr und lenken militärische Bewegungen. Gemeinsam mit zivilen Kräften kommen den Feldjägern dann Aufgaben zu, wie etwa der Schutz kritischer Infrastruktur (beispielsweise des Kernkraftwerks Isar 2), die Abwehr gegnerischer Drohnen, die Bekämpfung des illegalen Waffenhandels, das Festsetzen irregulärer Kräfte oder das Lenken des Verkehrs.

    Wo findet die Bundeswehr-Großübung statt?

    Marshal Power 2025“ gehört laut Bundeswehr zu den „größten und komplexesten Feldjägerübungen der vergangenen Jahre“. Die Großübung findet nordöstlich von München statt und erstreckt sich über insgesamt zwölf Landkreise oder eine Fläche von 8000 Quadratkilometern, wie die Bundeswehr auf ihrer Website erklärt. Der Schwerpunkt der Übung liege dabei in den Landkreisen Landshut, Regensburg, Deggendorf sowie den Raum Ingolstadt.

    Größtenteils trainieren die Soldatinnen und Soldaten dabei im öffentlichen Raum, also auf Landstraßen, Firmengeländen und in Ortschaften. Was der Trainingseinsatz für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bedeutet, lesen Sie hier.

    „Marshal Power“: Welche Einschränkungen gibt es für Bewohner?

    Örtlich kann es immer wieder zu Verkehrsbehinderungen oder Umleitungen kommen, außerdem zu einer erhöhten Präsenz von Einsatzfahrzeugen. Die Bundeswehr bittet die Bevölkerung darum, den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten, ebenso Absperrungen und Hinweise zu beachten, bei tatsächlichen Notfällen die 112 oder 110 zu wählen und sich im Straßenverkehr an die Regeln zum Umgang mit militärischen Kolonnen zu halten. Letzteres bedeutet beispielsweise, sich mit dem Auto nicht zwischen einzelne Fahrzeuge des Konvois zu schieben und die Kolonne entweder „in einem Rutsch“ oder gar nicht zu überholen.

    Warum ist die Übung „Marshal Power“ nötig?

    Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine habe sich die sicherheitspolitische Lage in Europa grundlegend geändert, heißt es zur Begründung bei der Bundeswehr. „Die Notwendigkeit einer wirksamen Landes- und Bündnisverteidigung ist dadurch verstärkt in den Fokus gerückt.“ Aus der Sicht der Bundeswehr unterstreiche die derzeitige Sicherheitslage, „wie wichtig Stabilität, Handlungsfähigkeit und Sicherheit sind“. Als Beispiel werden die Drohnensichtungen an europäischen Flughäfen genannt – auch München war zuletzt betroffen.

    Nur durch das regelmäßige gemeinsame Training könnten Bundeswehr und Blaulichtorganisationen ihre Kommunikationswege, die Schnittstellen und Abläufe verbessern. „Dieses Zusammenspiel ist entscheidend, um im Krisenfall koordiniert, schnell und wirksam handeln zu können – und damit die Resilienz unserer Gesellschaft zu stärken“, erklärt die Bundeswehr. Das stärke auch die Gesamtverteidigungsfähigkeit Deutschlands und leiste einen Beitrag zur Abschreckung im Rahmen der Nato-Verpflichtungen.

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