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Drohnen-Sichtungen am Münchner Flughafen: Innenminister fordert schärfere Maßnahmen

München

Innenminister Herrmann zu Drohnen-Vorfall in München: „Alarmierendes Zeichen“

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    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) fordert schnelle Maßnahmen gegen unbekannte Drohnenflüge in Deutschland.
    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) fordert schnelle Maßnahmen gegen unbekannte Drohnenflüge in Deutschland. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archivbild)

    Nach der erneuten Sichtung von Drohnen in der Nähe des Münchner Flughafens hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mehr Rechte für die bayerische Polizei gefordert. Sie müsse in die Lage versetzt werden, Drohnen sofort abzuschießen. „Der Iron Dome für Deutschland muss kommen“, schrieb Söder auf der Plattform X. „Wir brauchen endlich einen wirksamen Schutz unserer gesamten Infrastruktur und militärischen Einrichtungen.“ Die jüngsten Drohnenvorfälle müssten ernst genommen werden. „Ab jetzt muss gelten: Abschießen statt Abwarten! Und zwar konsequent!“

    Bayern will bereits in der nächsten Kabinettssitzung am kommenden Dienstag ein Schnellgesetz auf den Weg bringen. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte gegenüber unserer Redaktion, die Drohnensichtungen seien „ein alarmierendes Zeichen. Sie zeigen deutlich: Die Bedrohung durch Drohnen ist real und nimmt zu. Unsere kritische Infrastruktur ist zunehmend gefährdet.“

    Rechtliche Möglichkeiten der Polizei sollen erweitert werden

    Herrmann forderte wie Söder klare und schnelle Maßnahmen. „Wir wollen die rechtlichen Möglichkeiten der bayerischen Polizei deutlich erweitern, damit sie sofort und effektiv gegen Drohnen vorgehen kann.“ Neben dem angekündigten Gesetzesentwurf soll auch technische Ausrüstung der Polizei kontinuierlich modernisiert und ausgebaut werden. „Ich unterstütze auch ausdrücklich die Pläne von Bundesinnenminister Dobrindt, ein gemeinsames Drohnenabwehrzentrum von Bund und Ländern einzurichten“, so Herrmann. Dieser Schritt sei auch einstimmig von der Innenministerkonferenz beschlossen worden. „Es ist ein klares Signal: Wir lassen keine Drohnenbedrohung unkontrolliert über unser Land ziehen.“

    Ähnlich äußerte sich der frühere Außenminister Litauens, Gabrielius Landsbergis. Er warnte gegenüber unserer Redaktion davor, die zunehmenden Luftraumverletzungen, die die Nato-Länder zuletzt aufgeschreckt hatten, zu unterschätzen. „Wir dürfen keine Schattenzone in unserem Luftraum entstehen lassen“, sagte er.

    Wegen Drohnensichtungen fielen am Münchner Airport Flüge aus

    Wegen Drohnensichtungen waren am Flughafen in München in der Nacht zum Freitag zahlreiche Flüge ausgefallen – rund 3000 Passagiere waren betroffen. Hunderte Menschen mussten die Nacht auf in den Terminals aufgestellten Feldbetten verbringen. Am frühen Morgen wurde der Flugbetrieb wieder aufgenommen, wie die Bundespolizei mitteilte. Nach deren Angaben hatten mehrere Menschen am Abend von einer Drohne in der Nähe des Flughafens berichtet. Später habe es auch Sichtungen über dem Flughafengelände gegeben. Ob es sich um eine oder mehrere Drohnen handelte, war zunächst unklar. Offen blieb auch, wer für den Vorfall verantwortlich sein könnte.

    Erst vergangene Woche waren über Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet worden. Die Behörden prüfen den Verdacht, dass sie über kritische Infrastruktur geflogen sein könnten, unter anderem über ein Kraftwerk in Kiel. Mehrfach hatten Drohnen in der vergangenen Woche auch den Luftverkehr in Dänemark gestört und für Verunsicherung und Chaos gesorgt.

    Störungen durch Drohnen haben zugenommen

    Störungen mit Drohnen an den Flughäfen hierzulande haben nach Angaben der Deutschen Flugsicherung zugenommen. Vor gut einer Woche hatte das Unternehmen mitgeteilt, im laufenden Jahr seien bis Ende August bereits 144 Behinderungen durch Drohnen registriert worden. Allein in München hatte es bis August sechs Sichtungen gegeben, am Frankfurter Flughafen 35. (mit dpa)

    Den aktuellen Stand zu den Störungen am Münchner Flughafen lesen Sie in diesem Artikel.

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