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Corona: Martinsumzuege 2021 in Bayern erlaubt oder verboten?

Sankt Martin am 11.11.2021

Martinsumzüge sind trotz Corona erlaubt - Stadt Kaufbeuren sagt die Umzüge dennoch ab

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    Martinsumzüge an St. Martin 2021 trotz Corona in Bayern? Ja, sagt das bayerische Familienministerium. Allerdings sind bei den Umzügen heute die Hygiene-Regeln einzuhalten. Hier alle Infos.
    Martinsumzüge an St. Martin 2021 trotz Corona in Bayern? Ja, sagt das bayerische Familienministerium. Allerdings sind bei den Umzügen heute die Hygiene-Regeln einzuhalten. Hier alle Infos. Foto: Britta Pedersen

    Martinsumzüge sind nicht nur in Bayern gute Tradition zu Sankt Martin am 11. November. Tatsächlich haben auch 2021 viele Kinder ihre Laterne schon gebastelt. Aber: Sind Umzüge heute an Sankt Martin in Bayern überhaupt erlaubt angesichts der Corona-Pandemie und die erneut stark zunehmenden Infektionszahlen? Und was sind die Regeln für Kindergärten, Kitas und Privatpersonen, wenn sie Martinsumzüge in Bayern organisieren wollen?

    Vorab: St. Martinszüge sind in Bayern an St. Martin 2021 grundsätzlich erlaubt - auch wenn die Corona-Pandemie alles andere als vorbei ist und im Gegenteil immer mehr Menschen sich aktuell wieder mit dem Virus infizieren.

    Ministerium: Martinsumzüge in Bayern 2021 trotz Corona erlaubt

    Vergangenes Jahr fielen die bei Kindern beliebten Sankt-Martins-Umzüge vielerorts oder konnten nur in sehr kleinem, familieninternen Rahmen stattfinden. 2021 ist das in Teilen anders: "Da am Sankt-Martins-Tag traditionell die Laternenumzüge im Mittelpunkt stehen und diese im Freien stattfinden, können Martinsfeste auch mit verhältnismäßig wenigen Einschränkungen durchgeführt werden", sagt Bayerns Familienministerin Carolina Trautner. So könnten Laternenumzüge am Martinstag "gemeinsam von den Familien und Kindertageseinrichtungen veranstaltet werden".

    Carolina Trautner (CSU), Staatsministerin für Familie, Arbeit, Soziales in Bayern: "Martinsfeste können auch mit verhältnismäßig wenigen Einschränkungen durchgeführt werden."
    Carolina Trautner (CSU), Staatsministerin für Familie, Arbeit, Soziales in Bayern: "Martinsfeste können auch mit verhältnismäßig wenigen Einschränkungen durchgeführt werden." Foto: Peter Kneffel, dpa

    Viele Kitas in Bayern werden heute wohl Laternenumzüge veranstalten - aber dennoch Vorsicht walten lassen. Im Erzbistum Bamberg zum Beispiel werde es zwar Umzüge geben, allerdings in kleinerem Rahmen als traditionell üblich, teilte ein Sprecher des Caritas-Verbandes mit.

    Laternen-Umzüge an Sankt Martin heute oft ohne Eltern

    Wo es nicht möglich ist, die Abstandsregeln einzuhalten, werde empfohlen, Maske zu tragen, sagte ein Sprecher des Erzbistums München-Freising. Die 3G-Regel gelte nicht, da die Umzüge unter freiem Himmel stattfinden.

    Allerdings: In Städten oder Kreisen mit hohen Infektionszahlen könnten die Behörden abweichende Regeln erlassen. Die Erzdiözese werde engen Kontakt zu den Behörden halten, ihre Konzepte anpassen und "dafür Sorge tragen, dass ein bestmöglicher Schutz der Teilnehmenden und Mitwirkenden bei diözesanen und pfarrlichen Veranstaltungen gewährleistet ist".

    Stadt Kaufbeuren sagt Martinsumzüge ab

    Viele Kitas - auch im Allgäu - haben beschlossen, das Fest St. Martin nur intern mit den Kindern und dem pädagogischen Personal zu feiern. Natürlich sind aber auch Absagen möglich, wenn Veranstalter oder Behörden die Lage als zu riskant einstufen. So hat die Stadt Kaufbeuren die geplanten Umzüge der städtischen Kitas kurzfristig abgesagt, teilte Tobias Müller, Pressebeauftragter der Stadt, auf Anfrage der Allgäuer Zeitung mit.

    Auch die Organisatoren anderer Martinsumzüge seien am Mittwoch gebeten worden, die Veranstaltungen nicht durchzuführen. "Martinsumzüge sind das mögliche Chaos danach nicht wert", sagte Müller. Das Wichtigste sei, dass die Kitas trotz der rasant steigenden Corona-Zahlen aufbleiben. In den Kaufbeurer Kitas werde es aber zum Teil kleine, interne Feiern geben.

    Die Martinsumzüge gehen auf den heiligen Martin von Tours zurück. Martin wurde vermutlich 316/17 in der Stadt Sabaria im heutigen Ungarn geboren. Er trat auf Wunsch seines Vaters in die Armee ein, ließ sich dann mit 18 Jahren taufen, quittierte den Militärdienst und wurde Eremit. 371 wurde er gegen seinen Willen zum Bischof von Tours an der Loire ernannt, am 8. November 397 starb er.

    Martinsumzüge am 11. November zu Sankt Martin sind gute Tradition in Bayern

    St. Martin soll der Überlieferung zufolge in seinem Leben mehrere Wunder vollbracht haben. Geradezu berühmt wurde er jedoch, als er am Straßenrand einen frierenden Armen sah, mit einem Schwert seinen Mantel teilte und eine Hälfte dem Bettler schenkte.

    Die oft am 11.11. verzehrte Martinsgans (hier ein Rezept von Sternekoch Simon Schlachter aus dem Allgäu) ist wohl dem früheren Zahl- und Pachttag 11. November geschuldet. Sie erinnert aber auch an die Legende, nach der sich der Heilige in einem Gänsestall versteckte, um seiner Wahl zum Bischof durch das Volk zu entgehen; die schnatternden Tiere verrieten ihn aber. Andere Martinsbräuche wie Feuer und Fackelzug sind womöglich nichtchristlichen Ursprungs.

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