Er sieht aus wie eine Mischung aus Wolf, Fuchs und Hund - der Goldschakal. Auch in Bayern gab es schon einzelne Sichtungen der Art, die eigentlich aus Südosteuropa kommt.
Bild: Felix Böcker, dpa
Er sieht aus wie eine Mischung aus Wolf, Fuchs und Hund - der Goldschakal. Auch in Bayern gab es schon einzelne Sichtungen der Art, die eigentlich aus Südosteuropa kommt.
Bild: Felix Böcker, dpa
Goldschakale sehen ein bisschen aus wie eine Mischung aus Wolf, Fuchs und Hund. Wer in Bayern einen Goldschakal sichtet, kann sich glücklich schätzen - die Tiere sind äußerst scheu - und bislang auch noch sehr selten. Das allerdings könnte sich in den kommenden Jahren ändern. Denn neben Wolf und Luchs könnten auch Goldschakale in Deutschland heimisch werden. Wie sehen Goldschakale aus? wie oft wurden sie in Bayern gesichtet? Welche Beute jagen die Raubtiere? Und sind die Wildhunde auch für den Menschen gefährlich?
Der Goldschakal (lat. Canis aureus) ist ein Raubtier und die einzige in Europa vorkommende Schakal-Art. Goldschakale waren ursprünglich in den tropischen und subtropischen Regionen Asiens und im Nahen Osten bis nach Südosteuropa heimisch. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Art in Richtung Norden und Westen ausgebreitet.
Inzwischen ist der Goldschakal laut Landesamt für Umwelt auch in Niederösterreich und Norditalien heimisch. In Deutschland gab es bisher nur Einzelsichtungen, etwa 30 waren es seit 1997. Aber: "Es ist davon auszugehen, dass es mehr werden", hieß es aber schon vor einigen Jahren bei der Deutschen Wildtier Stiftung.
Ja, allerdings bislang höchst selten. 2017 wurde ein Goldschakal auf der A9 nahe Freising überfahren. Und im Jahr 2012 wurde einer im Nationalpark Bayerischer Wald durch ein Fotofallenbild nachgewiesen. Ansonsten gibt es bisher kaum Sichtungen.
Der Goldschakal ist vom Aussehen her eine Mischung aus Fuchs, Wolf, und Hund:
Wolf und Goldschakal können beim flüchtigen Anblick durchaus verwechselt werden, wobei der Schakal wesentlich kleiner und auch leichter als der Wolf ist. Beide Tiere unterscheiden sich vor allem im Kopfbereich. Der Kopf des Goldschakals ist schmal und langgestreckt, der Kopf des Wolfs wirkt eher dreieckig, weil die Schnauze breiter und kürzer ist.
Die vor allem nachts aktiven Tiere haben einen hervorragenden Geruchssinn und fressen so ziemlich alles - von Kleinsäugern, Amphibien und Fischen bis hin zu Insekten, Aas und pflanzlicher Nahrung wie Äpfeln und Früchten. In Schleswig-Holstein wurden 2017 drei Schafe von einem Goldschakal angegriffen und leicht verletzt.
Was es für die hiesige Tierwelt und mögliche Konflikte mit Nutztierhaltern bedeuten könnte, wenn der Goldschakal sich hier zunehmend ansiedelt, ist noch nicht abschätzbar.
Schakale werden etwa mit einem Jahr geschlechtsreif und suchen sich dann einen Partner, mit dem sie ein Leben lang zusammenbleiben - und auch gemeinsam jagen. Auch im Rudel sind Goldschakale unterwegs.
Die Wildhunde können sehr lange Strecken zurücklegen, sind ansonsten aber in einem angestammten Revier heimisch.
In freier Wildbahn werden Goldschakale bis zu acht Jahre alt.
Kaum. Ein natürlich Feind des Goldschakals ist der Wolf (Lesen Sie auch: Immer mehr Wölfe in Bayern - Sichtungen auch im Allgäu). Konkurrenz macht er sich daneben als Allesfresser mit dem Fuchs.
Die Tiere sind äußerst scheu. Zwischenfälle mit Menschen sind nicht bekannt.
Die Lautäußerungen seien beim Knurren und Bellen vergleichbar mit dem Hund, beim Heulen mit dem Wolf, heißt es beim Deutschen Jagdverband. Goldschakale hätten allerdings beim Heulen eine höhere Tonlage als der Wolf und auch die Heulstrophen folgten schneller aufeinander. Wie beim Wolf diene das Heulen dem Rudelzusammenhalt.
Hochrechnungen der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) zufolge leben mittlerweile bis zu 117 000 Goldschakale in Europa. Zum Vergleich: Der Wolfsbestand wird auf 17 000 Tiere geschätzt.
Die Art ist geschützt und darf in Deutschland nicht gejagt werden.