Am 11. Dezember tritt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn in Kraft und mit ihm auch einige neue beziehungsweise schnellere Verbindungen in Bayern. Dennoch ist der angepasste Fahrplan für viele kein Grund zur Freude, denn vor allem im Fernverkehr müssen Bahnfahrerinnen und -fahrer bald tiefer in die Tasche greifen.
Fahrplanwechsel bei der Bahn: Mehr Züge vom Allgäu in die Schweiz
Besonders profitiert das Allgäu im Jahr 2023 laut Bahn von zusätzlichen ECE-Verbindungen in die Schweiz. Auf der Strecke zwischen München und Zürich soll es 2023 an rund 40 Tagen eine zusätzliche Verbindung geben. Der Eurocity hält auf seiner Strecke unter anderem in Buchloe, Memmingen und Lindau-Reutin und verbindet so das Allgäu direkt mit der Schweizer Metropole. Auf der Strecke gibt es aktuell sechs Fahrten pro Tag.
Mit dem neuen Fahrplan kommt zwischen Anfang April und Oktober ein zusätzlicher Zug freitags von Zürich nach München und sonntags von München nach Zürich hinzu. Außerdem sind weitere Fahrten an Hauptverkehrstagen wie Weihnachten, Pfingsten oder zum Oktoberfest geplant. Aus diesem Grund fährt der erste zusätzliche Zug bereits am den 23. Dezember um 15:33 Uhr in Zürich.
Geringe Auswirkungen im Allgäuer Regionalverkehr
Für den Nahverkehr im Allgäu gibt es laut Aussage der Deutschen Bahn "keine nennenswerten Änderungen für die Fahrgäste." Auch bei den Regionalzügen auf der Strecke München – Memmingen – Lindau (RE72, RB92 und RE96), die vom Verkehrsunternehmen Go-Ahead betrieben wird, sind keine großen Änderungen geplant. Die Betreiber sprechen in einer Pressemeldung lediglich von "einige Änderungen im Minutenbereich" und raten Fahrgästen daher, sich vor dem Fahrplanwechsel zu informieren, ob es auf ihrer Strecke zu Änderungen gekommen ist. Go Ahead übernimmt ab Dezember noch weitere Verbindungen im schwäbischen Regionalbahnnetz rund um Augsburg. Das Unternehmen kündigte allerdings bereits an, dass aufgrund von Personalmangel zunächst nur mit einem eingeschränkten Angebot gestartet wird.
Neuer Fahrplan der Bahn im Dezember 2022: Neue Schnellfahrstrecke zwischen Wendlingen und Ulm
Im Rahmen des neuen Fahrplans kündigt die Deutsche Bahn außerdem neue und zum Teil schnellere Verbindungen an, die meisten davon betreffen Bayern. Durch die Inbetriebnahme einer neuen Schnellfahrstrecke zwischen Wendlingen und Ulm kommen Bahnfahrende zukünftig schneller von Stuttgart nach München und zurück. Die Reisezeit soll sich um etwa 15 Minuten verkürzen. Außerdem sollen auf der Strecke zwischen den beiden Landeshauptstädten mehr Fahrten angeboten werden. Die Bahn spricht von rund 90 Fahrten am Tag.
Mehr Verbindungen zwischen München und Köln
Über die genannte Strecke soll auch die ICE-Zugverbindung zwischen Bayern und Nordrhein-Westfalen optimiert werden.
- So fährt die bestehende ICE-Linie von Dortmund/Düsseldorf über Köln nach Stuttgart zukünftig weiter bis nach Ulm, Augsburg und München.
- Von den letztgenannten beiden Stationen gibt es bereits regelmäßige Direktverbindungen nach Buchloe oder Memmingen und damit direkt ins Allgäu.
- Die Reisezeit über die neue ICE-Schnellstrecke beträgt dann nur noch 4:15 Stunden und ist damit ebenfalls etwa 15 Minuten schneller als früher.
- Durch diese Weiterführung der bestehenden ICE-Linie können Bahnfahrerinnen und -fahrer in Zukunft zweimal pro Stunde ohne Umstieg zwischen Köln und München reisen.

Schneller vom Allgäu zum Frankfurter Flughafen
Um ihren Kunden eine schnelle Alternative zu Inlandsflügen zu bieten, erweitert die Deutsche Bahn auch ihr Streckenangebot zum Frankfurter Flughafen. Neben dem Ausbau einiger Direktverbindungen soll auch die Anfahrt von München und Augsburg schneller und häufiger möglich sein. Dafür will die Deutsche Bahn das Sitzplatzangebot um bis zu 60 Prozent steigern. Auch die Anreise aus dem Allgäu zum größten deutschen Flughafen dürfte sich damit verkürzen.
Bahn Fahrplan 2023: Preise im Fernverkehr steigen deutlich
Doch die Fahrplanänderungen bringen nicht nur neue Streckenverbindungen sondern auch
. Vor allem Bahnkundinnen und -kunden, die gerne auf Nummer sicher gehen, müssen für ihr Ticket demnächst mehr bezahlen.- Laut Bahn erhöhen sich die Preise für die sogenannten "Flex-Tickets", also Tickets, die wieder storniert werden können, um ganze 6,9 Prozent.
- Auch BahnCards und Streckenzeitkarten werden um durchschnittlich 4,9 Prozent teurer.
- Gleich bleiben dagegen die Einstiegspreise beim Super Sparpreis (17,90 Euro), beim Sparpreis (21,90 Euro) und beim Super Young Tarif (12,90 Euro).
- Auch der Preis für eine Sitzplatzreservierung bleibt auf dem alten Stand von 4,50 Euro in der zweiten Klasse und 5,90 Euro in der ersten Klasse.
Insgesamt steigen die Preise damit im Durchschnitt um 4,9 Prozent. Die Bahn begründet die Steigerungen mit der aktuell hohen Inflation, die das Unternehmen beispielsweise durch steigende Energiepreise betreffe. Der Konzern betont jedoch, dass die Preissteigerungen "deutlich unter der aktuellen Inflationsrate von rund acht Prozent" liege.

Neuer Bahn-Fahrplan gilt ab 11. Dezember
Weitere Neuerungen, die laut Bahn mit dem Fahrplanwechsel in Kraft treten sollen, sind unter anderem die die weitere Sanierung des Schienennetzes.
, zusätzliche Verbindungen ins europäische Ausland sowieDer neue Fahrplan gilt ab dem 11. Dezember, Tickets können aber schon seit dem 12. Oktober gekauft werden. Wer bis einschließlich 10. Dezember bucht, fährt laut Bahn aber noch zu den alten Preisen.